Nach Arkham Asylum und Arkham City (Arkham Origins außen vor gelassen), schickt Rocksteady den Batman in sein drittes großes Abenteuer. Diesmal wird Gotham City zu einer Arena für seinen Kampf gegen Scarecrow und den namengebenden Arkham Knight.

Hereinspaziert, der Rummelplatz tobt!

Der Beginn von Batman: Arkham Knight könnte die Atmosphäre des Spiels kaum schöner etablieren. Durch einen Angriff Scarecrows und seines Angsttoxins werden die Gäste eines Diners zu unkontrollierbaren Bestien, die vor lauter Panik alles angreifen, was sich um sie herum bewegt. Und da die Vogelscheuche mehr dieser Angriffe ankündigt, wird kurzerhand die gesamte Stadt evakuiert und nur Ganoven, Schurken und Superschurken bleiben übrig – und natürlich Batman.

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Das ist nicht nur ein schönes Alibi für die Entwickler, keine Zivilisten auf die Straßen setzen zu müssen, sondern auch der Auftakt eines richtig guten Abenteuers, bei dem ihr euch permanent in Unterzahl zur Wehr setzen müsst. Und zwar nicht nur gegen Scarecrow selbst, sondern auch gegen den Arkham Knight, dessen wahre Identität zunächst noch nicht verraten wird (auch wenn Comic-Fans schnell Bescheid wissen werden) und welcher sich für ein paar Milliarden Dollar eine Privatarmee zusammengestellt hat. Außerdem machen der Riddler, Two-Face, der Pinguin und ein bunter Strauß an weiteren Kriminellen die Straßen unsicher.

Im Rallye-Panzer unterwegs

So viele Halunken brauchen natürlich auch eine entsprechend große Spielwiese, um sich auszutoben. Um der Größe Gothams Rechnung zu tragen, kann Batman nun frei über sein Batmobil verfügen und es jederzeit zu sich bestellen. Das Gefährt erinnert ein bisschen an die Nolan-Version aus den Dark Knight Kinostreifen und ist ein echter Panzer geworden, der sich auf Knopfdruck in einen Kampfmodus begeben kann, indem er mühelos 360° navigiert und mit einer Minigun und einer 60mm-Kanone Drohnen das explodieren lehrt.

Der Fahrspaß muss zu Beginn jedoch eine kleine Delle hinnehmen. Die Steuerung ist nicht überzeugend und ab und an kontraintuitiv. Zudem ist das Handling des Batmobils gewöhnungsbedürftig und fühlt sich sehr schwammig an. Zwar fuchst man sich mit der Zeit hinein, jedoch können auch spätere Stellen frustig werden, sobald die Gegnerhorden so groß werden, dass man sein Gefährt zwangsläufig gut beherrschen muss.

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Definitiv Bock zu ballern

Aber die eigentliche Kernkompetenz eines Superhelden, der mehr als alle anderen ein Ninja ist, ist ja auch ganz bestimmt nicht das Autofahren. Was wir wollen, ist durch die Lüfte gleiten, aus den Schatten hervortreten und Gegner schnell und hart treffen – mit Gadgets oder ohne. Und ich will verdammt sein, wenn das in Arkham Knight nicht enorm viel Spaß macht. Auch ohne fahrbaren Untersatz kommen wir dank unserer Batclaw und dem ewig coolen Cape schnell von A nach B, identifizieren im Detektivmodus Gefahren und Möglichkeiten in der Umgebung und schalten so Gegner einen nach dem anderen aus. Wieder mit von der Partie ist das altbewährte Freeflow-Kampfsystem, welches inzwischen von vielen anderen Franchises kopiert wurde, aber hier immer noch sehr gut funktioniert und durch die vielen einsetzbaren Gadgets nicht langweilig wird. Und nur wenn wir elegant und abwechslungsreich kämpfen, um unseren Kombometer zu füllen, hagelt es am Ende auch Erfahrungspunkte. Steigen wir im Level, verbessern wir unsere Kampfkünste, Gadgets, das Batmobil oder unseren Anzug. Wirklich kein revolutionäres System, aber nach wie vor motivierend und eine Wohltat für die Lernkurve.

Erstmals können wir dabei nicht nur alleine auf Verbrecherjagd gehen, sondern im Dual-Play-Modus hier und da auch in Kooperation mit Nightwing, Catwoman oder Robin. Auf Knopfdruck können wir dabei kurzzeitig die Kontrolle des Partners übernehmen, etwa um Kombos zu verlängern oder Tag-Team-Moves auszupacken.

 

Fazit:

Da wir die PS4-Version getestet haben, spielt die desaströse Umsetzung für den PC in unserer Wertung keine Rolle. Und betrachtet man das Spiel auf der Konsole, erkennt man, dass Arkham Knight rundum gelungen ist. Klar hätten wir uns das Batmobil ein bisschen anders und die Bosskämpfe etwas zahlreicher gewünscht. Doch unterm Strich bleibt ein außergewöhnlich atmosphärischer Open World-Titel, der zu jedem Zeitpunkt halten konnte, was man sich versprach.

 

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