Es hat sich ausgesiedelt.
Mit einer kurzen Introsequenz und einer kurzen Vorstellung der drei Hauptcharaktere, finden wir uns in einem kleinen Tutorial wieder. Hier werden, ganz im Rollenspiel-Stil die Figuren bewegt. Trefft Ihr auf einen Gegner, pausiert das Spiel automatisch und Ihr könnt den nächsten Zug planen. Natürlich haben eure Helden einige Spezialfähigkeiten, die euch im Kampf gegen verschiedene Rabauken und wilde Tiere einen Vorteil verschaffen können, doch dazu später mehr. Nach dem kurzen Vorgeplänkel finden wir uns auf einer Weltkarte wieder. Diese gibt uns einen Überblick über die mehr als 20 Areale, welches es zu erobern gilt. Von hier aus stehen und mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, ob wir nun zu unserer Basis gehen und dort en Ausbau vorantreiben oder ob schon die nächst Schlacht an einer unseren Grenzen wartet, Ihr entscheidet über den nächsten Schritt. Mit einem Klick auf den Tag-/Nacht-Wechsel speichert Ihr, Rohstoffe werden auf euer Konto gut geschrieben und neue Ereignisse, wie Angriffe, finden statt. Ihr beendet quasi die Runde damit. Doch der Konflikt in Anteria zwischen den drei Fraktionen besteht. Zwar fern von Realismus, doch er benötigt euer Eingreifen – tapfere Helden werden gesucht! Schon im Preview fällt auf, die Gegner lassen sich nicht lange bitten und greifen schnell die zuvor eroberten Gebiete an – auf Dauer etwas ermüdend, doch das soll laut Ubisoft noch angepasst werden.
Das berühmte Siedler-Flair?
Um weiter expandieren zu können und die eroberten Gebiete zu besiedeln, braucht Ihr zunächst ausreichend Rohstoffe. Diese werden, sofern genug vorhanden, in Unterkünfte und andere nützliche Gebäude umgewandelt. Mit einer netten Animation steht die Hütte und wir können uns dem nächsten Projekt annehmen. Mit von der Rohstoff-Partie ist natürlich Gold, Wasser und Eisenerz. Diese gilt es zu erwirtschaften doch netterweise lassen auch einige Gegner die begehrten Materialien fallen und wir können eine Runde plündern. Doch leider bietet Champions of Anteria nur ein Minimum an Aufbaumöglichkeiten. Wählen wir beispielsweise ein Gebäude aus, werden uns feste Plätze vorgegeben, nur auf diesen weißen Flächen können wir bauen, Planung ist also nicht wirklich notwendig – schade. Dennoch sollten wir darauf achten, eine Fischerei nicht am Fuße eines Berges zu platzieren. Der obligatorische Wachturm, welcher ein neutrales Gebiet in euer Gebiet verwandelt ist ebenfalls wieder mit an Bord und erinnert an die gute, alte Siedlerzeit. Die Anlage von verschiedenen Produktionsketten, verkürzten Laufwegen oder anderen Optimierungen, erledigt das Spiel (un)freundlicher Weise für uns. Praktisch ist die Unerschöpflichkeit unserer Ressourcen und somit gelingt und Schritt für Schritt die Verwandlung von Ruine zu einer waschechten Burg.
Für Ruhm und Ehre
Neben handfesten Währungen und Ressourcen gibt es noch den guten alten Ruhm. Pro absolvierten Spieltag erhaltet Ihr einen bestimmten Wert. Dieser ergibt sich aus den eroberten Gebieten und ermöglicht euch einen Talentbaum auszubauen. Auf diesem Wege erhaltet Ihr beispielsweise Baupläne für neue Gebäude und damit Zugang zu einige Extras. So ermöglicht uns der erste Klick im Talentbaum die Erbauung einer Apotheke. In dieser Alchemistenhöhle können wir Tränke für unsere Recken herstellen und die Lebenszeit nachhaltig verlängern. Der Markt ermöglicht uns überschüssige Materialien in nützliches Gold zu verwandeln. Doch Champions of Anteria lockt mit dem ruhmreichen Talentbaum noch mehr. Investieren wir genügend der immateriellen Währung, steigt unser Fraktionslevel auf und wir bekommen Zugang zu Spezialbauten. Auch unsere Helden sind von Stufenanstiegen betroffen und erfreuen sich dem Machtzuwachs und neuen Skills – die Ihr wählen könnt. Dabei solltet Ihr euch gut überlegen, wie Ihr euer Team zusammenstellt und die Fähigkeiten aufeinander abstimmt, denn das nächste Feature ist von entscheidender Bedeutung. Jeder Held verfügt über einen besonderen Elementarschaden. So ist der Haudrauf Vargus dem Stahl verfallen. Er hat ein mächtiges Schwert und einen Schild. Mit seiner ersten Fähigkeit stürmt er auf Gegner zu, schleudert sie weg und betäubt diese kurz. Bei der zweiten Fähigkeit schwingt er seinen Stahl im Halbkreis durch die Gegner und verursacht viel Schaden. Ähnlich dem Schere-Stein-Papier-Prinzip werden die Schwächen der Gegner angezeigt, danach solltet Ihr eure Angriffe koordinieren.
Champions mit Potenzial?
Das Spiel kombiniert einfachste Bauoptionen und ein rudimentäres Hack and Slay Prinzip. Dennoch setzt man in Champions of Anteria kleinere Akzente und bringt beispielsweise die Zug-Option ins Kampfgeschehen mit ein. So lassen sich Angriffe besser koordinieren und Fähigkeiten besser gegen Feinde einsetzen. Allerdings gibt es nur einen Zug den wir machen können, also beispielsweise Champion X laufe an Position Y. Eine Kombination aus zu Wegepunkt Y laufen und von dort angreifen, gibt es nicht. Doch taktische Raffinesse ist so oder so nicht besonders gefragt. Die Gegner attackieren eher stumpf und das Spiel nimmt uns an die Hand. Steht ein Held kurz vor dem Tod, nehmen wir einen Heiltrank zu uns, der sofort eine bestimmte Anzahl an Lebenspunkten wiederherstellt. Habt Ihr alle Areale erobert, erwarten euch nette Bosskämpfe, die sich durchaus sehen lassen können, doch von der Anforderung eher läppisch sind.
Insgesamt werden uns 5 Champions mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Auch der Talentbaum macht Lust auf mehr, jedoch hätte der Aufbaupart etwas intensiver sein können. Doch Champions of Anteria hat in meinen Augen Potenzial. Doch leider liefert die Preview-Version keinen Hinweis auf einen Multiplayer oder andere Modi, diese würden sich bei einem solchen Titel mehr als nur anbieten. Das fertige Spiel soll ab dem 30. August 2016 für den PC erhältlich sein und enthält aktuell nur eine Kampagne.
Freuen dürften sich auf jeden Fall Liebhaber von leichter Kost im strategischen Bereich. Schlachten müssen nicht exzessiv geplant werden um mit Erfolg belohnt zu werden und die Ausbaumöglichkeiten sind ebenfalls stark limitiert. Doch das kann auch ein Vorteil sein. Besonders für Leute denen ein älteres Anno viel zu aufwendig ist. Für Champions of Anteria braucht Ihr kein Vorwissen, wie beispielsweise in Heroes of Might and Magic, es ist simpel, unterhaltsam und bringt einen durch eine skurrile Erzählweise ab und an zum schmunzeln.