Winter is coming!

Wir befinden uns in der Icenaire oder besser gesagt darunter. Durch einen Fluch des Nachtkönig Schattenkönigs wurde die Stadt regelrecht eingefroren und reißt die Menschen in den Tod. Jedoch kehren die Toten in Form von Geistern wieder zurück und treiben dort ihr Unwesen. Die Überlebenden aber, haben Zuflucht unter der Erde in der Stadt Dalearch gefunden. Dort führen sie eine erfolglose Kampagne gegen die Machenschaften des Schattenkönigs, der zu allem Unmut eine Armee von Untoten zusammenstellt.

Hier kommen wir nun ins Spiel. Die fremde Evelia Lyric wird von den Wachen außerhalb der Stadt entdeckt. Nach anfänglichem Misstrauen kann sie sich aber unter Beweis stellen und das Vertrauen der Überlebenden gewinnen. Mithilfe ihrer mysteriösen Armschiene kann Evelia den Eissturm durchqueren und Icenaire betreten. Alle Hoffnung ruht nun in ihr.

Vambrace: Cold Soul hat eine durchdachte und lebendige Geschichte. Devespresso macht aber auch nicht Halt und bombardiert uns gleich zu Beginn mit allerlei Hintergrundinfos über das Geschehen in der Welt, den Kriegen und der dunklen Magie, die die Menschen bedroht. Etwas überfordert starten wir in das Spiel und haben Sorge den Anschluss zu verlieren. Doch mit der Zeit fügt sich alles zusammen und das Game schafft noch die Kurve.

 

Düster und atmosphärisch!

In Vambrace bekommen wir eine todschicke Grafik geboten. Die Illustratoren zeigen bei den handgezeichneten Charakteren ihr können. Mit einem Hauch von Anime gewinnt der Stil des Games an Charme. So treffen wir beispielsweise auf eine Fuchrasse, Menschen mit niedlichen Fuchsöhrchen. Auch ein paar lustige, animetypische Momente kommen in der sonst sehr düsteren Welt unter und lockern die Stimmung auf. Die Charaktere sind mittels Ragdoll-Verfahren Stück für Stück zusammengebaut und animiert. Die Umsetzung ist gelungen. Bewegen wir uns in der unterirdischen Stadt, steuern wir eine kleine Evelia in aus der Vogelperspektive wie man es aus alten Rollenspielen auf der Weltkarte her kennt.

Insgesamt schafft es Vambrace, eine lebhafte und sehr atmosphärische Stimmung zu erzeugen, womit es den Spieler in seinen Bann zieht. Die Dunkelheit und die Kälte werden schön präsentiert, das Art-Design bewegt sich auf einem hohen Niveau und erschafft so die nötige Spannung. Wenn man sich in der leblosen, von geistern heimgesuchten Außenwelt herumtreibt.

Auf ins Getümmel!

Im eisigen Sturm erkunden wir mit unserer Gruppe die leblose Stadt, kämpfen gegen Untote, finden Schätze und Vorräte und ruhen uns am Lagerfeuer aus. Und genau hier glänzt das Spiel mit seinen strategischen Aspekten. Vor jedem Ausflug nach draußen rekrutieren wir ein Team aus unterschiedlichen Kämpfern. Es werden verschiedene Klassen und Rassen geboten; alle haben ihre eigenen Attacken, Skills und Statistiken. Eine ausgewogene Partie entscheidet über Leben und Tod.

Geistometer, Terror, Panik!

Während des Ausflugs müssen wir uns über das Wohlbefinden alle Mitstreiter kümmern. Die Müdigkeit und Motivation kann zu einer schwächeren Gruppe führen. Verschnaufpausen an Lagerfeuer sind notwendig und bringen die Rekruten wieder auf Vordermann. Der Geistometer am Bildschirmrand zeigt den Gefahrenlevel an. Steigt er über eine bestimmte Grenze, sind gefährliche Geister in unmittelbarer Nähe. Dann ist mit feindlichen Begegnungen in jedem Raum zu rechnen und die Flucht wird erschwert. Bis auf Evelia werden alle anderen Kämpfer mit einem Permadeath bestraft.

Wird Evelia aber besiegt, landen wir in der Krankenstation in Dalearch werden dort wieder aufgepäppelt. Wie bei Roguelike üblich, starten wir von vorne und haben natürlich aus alten Fehlern gelernt. Wir stellen unsere neue Gruppe zusammen, craften den einen oder anderen Gegenstand und ziehen in ein neues Abenteuer in die eisige Kälte. Wir sterben (oder schaffen es tatsächlich zurück) und beginnen unsere Reise wieder von vorne.

Fazit

Insgesamt ist Vambrace: Cold Soul ein riesiger Batzen. Es bietet eine komplexe und durchdachte Geschichte, kombiniert mit einem auf Roguelike basierenden Strategiespiel und mit ästhetisch ansprechenden Illustrationen on top. Die Spielmechaniken und das ganz Drumherum wirkt etwas überladen und überfordert den Spieler gerade am Anfang. Doch wenn man erst einmal den Einstieg überwunden hat und das nötige Know-how erreicht hat, dann zieht Vambrace einen schnell in seinen Bann. Strategie- und Roguelike-Fans sollten dem Spiel eine Chance geben und auch Freunde von japanischen Geschichten werden garantiert Gefallen daran finden. Die Mischung aus Roguelike und Fantasy-Adventure ist Devespresso definitiv gelungen und bietet eine sehr schöne Abwechslung.




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