Quelle: Flickr
Wenn man sich mit Leuten über klassische Spiele der 16-Bit-Ära und das Super Nintendo Entertainment Systems (SNES) unterhält, gibt es dam ein paar Titel, die einem sofort in den Sinn kommen. Zombies Ate My Neighbours ist einer dieser Titel, der unweigerlich mit dem Erfolg und dem Charme des SNES verknüpft ist. Auch für die Fans der Sega Mega Drive ist das von LucasArt (Day of the Tentacle) entwickelte Spiel ein Begriff. In Europa übrigens durfte aufgrund des „Gewaltcharacters“ das Spiel nur unter dem Namen Zombies verkauft werden. Obwohl die Handlung für diesen Titel gelinde gesagt sehr schlicht gestrickt wurde, war Zombies Ate My Neighbours trotzdem ein sehr fesselndes Spiel. Der Erfolg von Zombies Ate My Neighbours liegt unter anderem darin, daß es eine Unzahl bekannter Filme persiflierte, indem bekannte Figuren, Umgebungen oder kurze Handlungsabschnitte auftauchten, wie zum Beispiel Texas Chainsaw Massacre, Night of the Living Dead, Frankenstein, Freitag der 13. und Dracula. Die Hauptfiguren des Spiels sind zwei Teenager namens Zeke und Julie. Sie befinden sich auf der gefährlichen Mission, Dr. Tounge zu stoppen. Dr. Tounge ist der Bösewicht, der alle Monster geschaffen hat, welche die Spieler während des Spiels zerstören müssen. Dies geschieht mit sehr viel Humor, aber es ist auch einer der schwierigsten Run and Gun-Titel, die jemals in der 16-Bit-Ära veröffentlicht wurden. Die meisten Spieler schafften es im Soloplay nicht über die erste Hälfte des Spiels hinaus.
Werbefilm für Zombie Ate May Neighbours (1993), Quelle: Youtube
Gameplay
Der Spieler kämpft sich durch Vorstädte, Einkaufszentren, Pyramiden, Spukschlösser und anderen Gegenden und zerstört dabei eine Vielzahl von Monstern, darunter Vampire, Werwölfe, riesige dämonische Babys, Spinnen, Tintenfischmenschen, böse Puppen, Aliens, UFOs, Riesenameisen, Blobs, Riesenwürmer, Mumien, Kettensägen-Maniacs, „Pod People“ (aggressive Alien-Klone des Spielers) und natürlich jede Menge Zombies. In jeder der 48 Stufen mit sieben optionalen Bonusstufen müssen die Spieler verschiedene Nachbarn retten, darunter Grillköche, Lehrer, Babys, Touristen, Polizisten, Soldaten, Hunde und Cheerleader. Sobald genug Nachbarn eines Levels von dem Spieler gerettet wurden, öffnet sich eine Tür, die den Spieler zum nächsten Level bringt. Sobald ein Monster einen der Nachbarn berührt, wird dieser getötet und kann logischerweise für den Rest des Spiels nicht mehr gerettet werden. Auf einigen Ebenen wandelt sich der Tag langsam zur Nacht, wodurch Touristen sich in Werwölfe verwandeln und ebenfalls nicht gerettet werden können. Pro Level gibt es 10 Nachbarn, die unterschiedlich viele Punkte wert sind, mit diesen Punkten kann der Spieler dann Bonusleben oder zusätzliche Nachbarn freischalten.
Die ersten vier Level, Quelle: YouTube
Es gibt verschiedenste Gegenstände, die die Spieler unterwegs einsammeln können. Dazu gehören Schlüssel für geheime Türen, Erste Hilfe Sets und Tränke mit verschiedenen Auswirkungen, wie z. B. Geschwindigkeitsboosts oder die vorübergehende Verwandlung des Spielers in ein mächtiges Monster. Die Spieler können auch verschiedene Waffen sammeln, z. B. eine Uzi-Wasserpistole, Bazookas, Unkrautjäger, Sprudeldosen, Ice Pops, Tomaten, Besteck, Geschirr, alte Kruzifixe, Flammenwerfer, Feuerlöscher und Marsblasenpistolen, jede mit einer anderen Wirksamkeit gegen bestimmte Arten von Feinden.
Schwierigkeit
Damals waren viele NES- und Super-NES-Spiele aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades notorisch schwer abzuschließen. Während Einige Zombies Ate My Neighbours als Herausforderung empfanden, behaupten heute noch viele, dass das Spiel selbst kaum im Soloplay zu schlagen wäre. Die Passwortfunktion in Zombie Ate My Neighbours war sehr hilfreich, da die Spieler in dem Level weitermachen konnten, wo sie starben oder das Spiel verliessen. Ohne diese Funktion wäre es unmöglich gewesen, das Spiel zu beenden.
Endboss, Quelle: YouTube
Und was macht das Spiel nun zum Kult-Klassiker?
Das Beste an diesem Spiel sind wohl die kleinen Details, die das Spielen so fesselnd machen. Stößt man auf eine Tür für die man keinen Schlüssel hat, kann man diese kurzerhand mit der Bazooka aufsprengen. Dasselbe gilt für Hecken oder Risse in Wänden. Die Spielwelt ist voll mit Dingen, die man zerstören kann, daran können sich selbst heutige Spiele noch eine Scheibe abschneiden. Oder wenn ein Werwolf einen Nachbarn beisst, wird der Nachbar selbst zum Werwolf. Die meisten Monster können nicht schwimmen, worauf man sich aber nie verlassen kann. Zum Beispiel kann man sich vor allem in späteren Levels ganz gut im Wasser verstecken, läuft dann aber in Gefahr, kurzerhand von einer Kreatur aus der Schwarzen Lagune angegriffen zu werden. Auch die Bosskämpfe sind erstaunlich knifflig, benötigen einiges an Zeit und viel Köpfchen. Es ist die Vielzahl an lustigen Details welche die Attraktivität des Spiels ausmachen. Zombie Ate My Neighbours ist ein liebevoll detailliertes Spiel, das süchtig machen kann, zumindest für alle, die sich nicht an den alten Pixelgrafiken und 2-dimensionalem Gameplay stören.