Von einsamen jungen im Wald…
Limbo erschien ursprünglich bereits im Jahr 2010 und kam nach und nach auf alle Konsolen, den PC und mit iOS sowie Android auch auf Smartphones. Zwar kann es im Gegensatz zu The Elder Scrolls V: Skyrim noch keine Alexa Version vorweisen, schafft jetzt aber den Sprung auf die Switch.
Die Geschichte bleibt dieselbe. Ihr erwacht als kleiner Junge mitten im düsteren Wald, ohne zu wissen, wo ihr seid oder wie ihr hier hergekommen sein sollt. Die einzige Möglichkeit im Sidescroller ist der Weg nach rechts. Immer wieder überrascht und schockiert dabei die skurrile, unbekannte Spielwelt. Auf eurem Pfad stellen sich unter anderem Gruben, die übersprungen, Seen, die überschifft und Spinnen, vor denen geflüchtet werden will in den Weg. Die Rätsel, die es dabei zu lösen gilt, führen dabei häufig zum Tod eures kleinen Protagonisten. Von Riesenspinnen aufgespießt oder in Bärenfallen zerquetscht, werden diese auch nicht zimperlich dargestellt. Frustrierend wird es trotzdem nicht, da ihr nach einem Ableben immer wieder direkt an fairen Stellen in der Nähe neu beginnt.
Einen Großteil zur Atmosphäre des Spiels tragen die Grafik und der Sound bei. Das tun sie nicht durch riesige Präsenz, sondern vielmehr durch minimalistische Züge. Farben gibt es keine. Die 2D-Sprites sind lediglich in Schwarz-weiß dargestellt. Der düstere Wald mit seinem Nebel wirkt so noch mystischer und düsterer, wie er es anders jemals getan hätte. Der Sound ist ebenfalls zurückgefahren. Ein Soundtrack im klassischen Sinne ist nicht vorhanden, ihr lauscht lediglich Umgebungsgeräuschen. Teilweise gilt es auch ganz genau hinzuhören, wenn die Geräusche für Rätsel nötig werden.
… und einsamen jungen in der Großstadt
Neben Limbo schafft es mit Inside auch noch das zweite Spiel von Entwickler Playdead auf die Nintendo Switch. Die sechs Jahre, die zwischen den beiden Titeln liegen, wurden genutzt um die Mechaniken und Atmosphäre des 2D Puzzle Plattformers zu perfektionieren.
Spielerisch ändert sich dabei nicht viel. Ihr lauft weiterhin als kleiner Junge meistens von links nach rechts, schiebt ein paar Gegenstände oder versteckt euch vor neugierigen Blicken, bevor ihr weiterhuscht. Grafisch kommen im Vergleich zu Limbo immerhin ein paar Farben mit ins Geschehen, besonders rot kommt oft vor und sticht aus der ansonsten dunklen Welt hervor. Objekte sind dreidimensional und geben den Umgebungen damit Tiefe, die perfekt von den Entwicklern genutzt wird. Jeder Bildschirm durch den ihr euch bewegt ist atmosphärisch gestaltet. Kleine, subtile Animationen im Hintergrund. Staubpartikel, die im durch die Deckenfenster fallenden Sonnenstrahlen sichtbar werden. Alles malt ein stimmiges Bild. Hinzu kommt noch der Sound, der mit kleinen Details, wie dem Keuchen eures Protagonisten, nachdem er eine Weile gerannt ist, stark zum atmosphärischen Gesamtbild beiträgt.
Klappt das ganze auch zum mitnehmen?
Ich mach es kurz. Ja Limbo und Inside funktionieren auch auf der Switch perfekt. Ob mobil oder an der Docking Station technisch gibt es an den Versionen nichts auszusetzen. Sie laufen so flüssig, wie eh und je, steuern sich gut und sehen knackscharf aus. Spielerisch ändert sich ebenfalls nichts. Immer noch fühlen sich manche der vielen, oftmals brutalen, Bildschirmtode unfair an. Da die Spiele sich aber nicht erklären, muss so etwas vorkommen, da der Spieler hierdurch lediglich lernt, was möglich ist und was nicht. Frustrierend ist es oftmals trotzdem, besonders da der Spielfluss etwas unterbrochen wird. Dank der fairen Checkpoints kommt jedoch nie das Gefühl auf für den Tod wirklich bestraft zu werden.
Fazit
Playdead schaffen es auch auf Nintendos Switch, dass ihre beiden Spiele Limbo und Inside atmosphärische Highlights bleiben. Da sich die Portierungen ohne Fehler oder Probleme genauso spielen lassen, wie die bereits verfügbaren Versionen, stellt sich schnell wieder das altbekannte beklemmende Gefühl ein. Dabei kommt es natürlich auch ein wenig auf die Nutzung der Switch an. In der Hängematte im Sonnenschein liegend ist der düstere Wald natürlich nicht so gruselig. Nachts im fast leeren Zug hingegen ist die bedrückende Atmosphäre sogar noch stärker als in den bekannten eigenen vier Wänden zu Hause. Preislich sind die Spiele mit etwa 10€, bzw 20€ nicht teurer, wie auf anderen Konsolen. Wer noch nie Hand an Limbo oder Inside gelegt hat, dem kann ich nur raten, das Zimmer zu verdunkeln und sich zweimal für etwa 4 Stunden einzuschließen.