Saison? Staffel? Das ist doch nicht Netflix!

Richtig, aber das Konzept von Elite Dangerous ist an das Serienprinzip angelehnt. Ihr bezahlt einmal das Spiel und habt dann Zugriff auf alle zukünftigen Inhalte eines bestimmten Zeitraumes. Mit Horizons kam die zweite Staffel der virtuellen Milchstraße ins Haus und für diese bezahlt Ihr erneut den vollen Preis und bekommt Zugang zu allen Neuerungen die die Erweiterung zu bieten hat. Der Vorteil liegt klar auf der Hand; Ihr kommt ohne monatliche Kosten aus.

Wie es aus den Mobil- und Stromverträgen bekannt ist, sind Bestandskunden immer diejenigen, die den Kürzeren ziehen. So auch hier, denn als Neuling zahlt Ihr lediglich um die 50 € für beide Staffeln. Alte Elite Dangerous Veteranen müssen sich die zweite Staffel für denselben Preis besorgen und betreten, da sie das Grundspiel ebenfalls besitzen, fast den dreistelligen Hafen. Es gab in der Vergangenheit Angebote, welche alle verfügbaren und zukünftigen Staffeln für einen Festpreis beinhalteten. Ob solche Angebote wiederkommen, wird die Zeit zeigen, aktuell ist dieses Angebot jedoch nicht mehr verfügbar.

Rock and Roll & Ice, Ice Baby

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Manchmal ist der Rückzug die beste Strategie.

Die wohl größte angepriesene Neuerung sind die Planeten, auf denen man nun landen kann. Wer jetzt schnell zur Erde sprinten will und sein Heimatdorf in der Zukunft betrachten will, wird enttäuscht sein. Planeten, die eine Atmosphäre haben sollen in der Zukunft aber ebenfalls noch erforscht werden können. Details dazu sind jedoch noch nicht bekannt. Gasriesen sind für eine Landung ebenfalls (noch?) nicht geeignet. Logisch gesehen macht das absolut keinen Sinn, aus technischer Perspektive jedoch umso mehr. Eine lebendige Stadt und eine natürlich wirkende Flora und Fauna benötigt, verständlicherweise, viel mehr Entwicklungszeit als ein runder Felsen mit ein paar Kratern und Gebirgsformationen oder ein kleiner Eismond.

Die Himmelskörper, auf denen sich das neue Erkundungsfahrzeug (SRV Surface Recon Vehicle) fahren lässt, ist die einzige Methode sich auf den Gesteins- und Eisbrocken fortzubewegen. Aussteigen und munter, bei geringer Gravitation, auf der Oberfläche herumhüpfen ist leider nicht möglich.

Minecraft Spieler kennen das Problem: Zufallsgenerierte Spielwelten können nach ein paar Stunden langweilig werden. Es sind bestimmte Muster in der Generierung zu erkennen, die sich immer wieder finden. So werden die Welten schnell langweilig. Auch Horizons wird vor dieser Monotonie nicht verschont. Anfangs sehen die Welten wirklich spektakulär aus und machen Lust auf mehr, nach einer gewissen Zeit hat man sich daran aber auch sattgesehen.

Die unendlichen Weiten bringen, gefühlt, auch eine unendliche Leere mit sich. Denn unsere Heimatgalaxie ist riesig und wird durch die Planetenlandungen, noch leerer und menschliche Begegnungen sind immer seltener. Über den spieleigenen Newskanal „GalNews“ kann man sich über Community Goals erkundigen und somit Anlaufstellen finden. Außerdem tummeln sich häufig Spieler und Piraten an gewinnbringenden Handelsrouten herum.

Mit Warpantrieb in die Vergangenheit

Spulen wir zurück in das Jahr 2015. Am 2. April ist Elite Dangerous, das Basisspiel, offiziell erschienen und die Kritik an dem Spiel könnte nicht unterschiedlicher ausfallen. Die eine Fraktion lobt das Basisspiel in den Himmel und die andere findet es eher öde. Das Besondere an Spielen wie Elite ist, dass es nicht für Jedermann gedacht ist. Die offene Spielwelt, die sich über unsere ganze Galaxie erstreckt, bietet die Möglichkeit ein zweites Leben zu führen. Komplett offen, ohne ein festes Ziel, welches vom Spiel gesetzt wird. So manch einer wird sich in den weiten des Weltraums verloren fühlen. Wer sich aber etwas in die Materie einarbeitet, wird erkennen, dass sich hinter der leer wirkenden Fassade ein gigantisches Spiel befindet. Das Spiel setzt auf Handel, Erkundung, Mining und Kampf und kann in diesen Aspekten gut Punkten. Ein starkes Clan System wie in EVE Online gibt es nicht, aber es finden sich immer Spielergruppen mit denen man seine Stunden in Elite Dangerous vertreiben kann. 

Die MMO-Krankheit

Die Nebenquests sind langweilig. Punkt. Wir alle mussten uns schon lang genug mit dieser, leider häufig verwendeten, Form von Quests abgeben und irgendwann wird der „Gehe von Punkt A zu Punkt B – gelöst“-Mechanismus ziemlich langweilig. Nicht nur Elite Dangerous hat mit diesen Problemen zu kämpfen, sondern auch so ziemlich jeder andere Toptitel. Das Spiel bietet einige Nebenquests und das ganze fühlt sich nach einiger Spielzeit belanglos und repetitiv an. Es sei aber gesagt, dass die Nebenmissionen NICHT den Hauptteil des Spiels ausmachen. Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt.

Die Zukunft ist später!

Dieses Jahr steht noch viel an bei dem Entwickler. Vieles worauf man sich freuen kann, denn mit der Charaktererstellung, Multi-Crew Shiffen und einem Lootsystem wird einiges an möglichem Gameplay hinzugefügt. Es sind ebenfalls neue Missionen und trägerbasierte Jäger angekündigt worden. Wie sich das alles letztendlich spielt, bleibt abzuwarten. David Braben, der Chefentwickler des Spiels, setzt auf Kommunikation mit der Community und verwirklicht vieles, was sich die Gemeinschaft wünscht.

Die Zukunft ist jetzt!

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Mit einem HOTAS Controller ist die Steuerung GENIAL – Die Gegner haben keine Chance.

Virtual Reality wird mit der bevorstehenden Veröffentlichung der Oculus Rift und anderen Brillen dieses Jahr wieder ganz groß geschrieben. Die Brille von Oculus, welche vom Spiel unterstützt wird, in Kombination mit einem HOTAS Controller bringen dem Spiel eine unglaubliche Immersion und ein geniales Spielgefühl. HOTAS, oder auch „Hands On Throttle And Stick“, sind wie der Name vermuten lässt ein Joystick und ein Schubregler. Diese Art von Eingabegerät eignet sich perfekt für Flugsimulationen. Mit dem System und einer VR-Brille kann man sich beispielsweise in seinem Schiff frei die Umgebung ansehen und extrem scharfe Manöver fliegen – man fühlt sich so, als wäre man selbst im Raumschiff. Immersion garantiert. Wenn man sich dazu entscheidet den nächsten Stern anzufliegen und etwas zu nah an den brennenden Wasserstoffgiganten kann es schon passieren, dass ein System nach dem anderen versagt. Plötzlich fallen Lichter und Triebwerke aus und man ist dazu verdammt die Selbstzerstörung zu aktivieren. Getestet wurde hier mit einem HOTAS System von Saitek. Die Steuerung sowie die Installation sind Butterweich und der Flight-Stick funktioniert an vielen Stellen besser als mit Tastatur und Maus. 

Fazit

Da sich das Spiel stetig weiterentwickelt, kann hier unmöglich ein komplettes, vollständiges, Fazit abgeben. Das Basisspiel funktioniert als Handels-, Kampf- und Erkundungssimulation ideal. Die Planetenlandungen bringen der Milchstraße neue Möglichkeiten und wir können gespannt sein, wie sich das alles entwickelt. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich sagen, dass es der Erweiterung etwas an Tiefe fehlt. Es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, aber nach ein paar Stunden hat man dann auch schon so ziemlich alles gesehen. Die VR-Unterstützung, vor allem in Kombination mit einem HOTAS Controller, machen das Spiel noch einmal um einiges besser.  Vielleicht lösen die neuen Missionen die langweiligen Nebenquests ab oder bieten eine gute Abwechslung. Ich weiß dass ich in keinem (Sandbox-)MMO, dass sich hauptsächlich auf schlecht geschriebene Nebenquests fokussiert die Motivation finde, diese überhaupt zu machen. Es sei aber noch einmal gesagt, dass diese Nebenmissionen nur einen kleinen Teil des Spiels ausmachen. Auch das Multi-Crew-System kann Horizons die Spieltiefe geben, die es benötigt.  Horizons würde, ich zu diesem Preis, noch nicht empfehlen. Neulinge sollten sich aber unbedingt die Basisversion anschauen und sich etwas einspielen um in den Genuss einer tollen Weltraumsimulation zu kommen. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich Mitte bis Ende 2016 ebenfalls eine Empfehlung für Horizons aussprechen kann, wenn es ein wenig mehr zu bieten hat und somit preiswerter wird.

Update der Konsolenversionen, Virtual Reality und Award!

Wir haben mittlerweile Juli 2017 und auch im Elite-Universum hat sich einiges getan. Die Xbox One Version wurde bereits im letzten Jahr veröffentlicht, seit dem 27. Juni können auch PS4 Besitzer ihr Unwesen in der Milchstraße treiben. Beide Versionen funktionieren, die Xbox Version hat dabei, zumindest momentan, die Nase leicht vorne. Auf Sonys Konsole gibt es leichte Darstellungsprobleme, falls man nicht gerade die Pro Variante im heimischen Zockregal stehen hat. Dafür stehen dank Touchpad und Gyroscop auf der Playstation erweiterte Steuerungsfunktionen zu Verfügung. Was PS4 Besitzer ebenfalls enttäuschen dürfte, bisher ist noch nicht bekannt, ob die PS VR Virtual Reality Brille in naher Zukunft unterstützt wird. Das ist besonders bitter, wenn man bedenkt, welch hervorragendes Spielerlebnis Oculus Rift und HTC Vive Besitzer auf dem PC erwartet. Hier überzeugt Elite auf ganzer Linie und bietet ein immersives Erlebnis das bisher unübertroffen seinesgleichen sucht. Wenn man dazu noch ein HOTAS im Einsatz hat, kann man sich für die nächsten Stunden ohne schlechtes Gewissen mit Captain ansprechen lassen. Am grundsätzlichen Spiel ändert sich aber auch auf den Konsolen nichts, die Empfehlung lautet trotzdem: Wer kann, greift aufgrund von HOTAS und VR zur PC-Version, der Rest kann ruhig einen Blick riskieren und vor dem Fernseher in die unendlichen Weiten des Weltraums abschweifen. 

Dank diverser Updates haben es jetzt auch einige im ursprünglichen, im Januar 2016 veröffentlichten Testbericht noch kritisierte Elemente in das Spiel geschafft. Multicrew-Update ist online, Missionen sind zugänglicher geworden und das gesamte Elite Universum wird zunehmend lebendiger in beinahe allen Aspekten. Die vollständige Aufzählung würde den Rahmen hier sprengen. Ich verweise daher auf die offizielle Info zu den Season 1 als auch Season 2 Updates.

Aufgrund der extremen VR Erfahrung und dem hervorragenden, transparenten Support seitens Frontier Development, haben wir uns entschlossen das Spiel mit einer 9 und einem Atmosphäre Award aufzuwerten. Ein weiterer Grund: Es gibt aktuell keine vergleichbar intensive Spielerfahrung im Genre, muss man einfach mal erlebt habeb. Und wer bereit ist, sich mit den komplexen Spielmechaniken auseinanderzusetzen, wird sich schwer tun wieder loszulassen.

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