Nach dem Erfolg von Digimon Story – Cyber Sleuth dürften sich so einige Anhänger der Knuddelmonster auf den neuen Ableger der Serie gefreut haben. Diesmal schlägt das JRPG jedoch eine ganz neue Richtung ein.
Willkommen in der Digiwelt
Nachdem ihr euch zwischen dem männlichen oder weiblichen Protagonisten Takuto oder Shiki entschieden habt, werdet ihr auch schon mittels „Digivice“ in die sogenannte „Digiwelt“ gezogen. Auf einem noch relativ leeren Rasterfeld erwarten euch eure beiden voll entwickelten Digimon „Weregarurumon“ und „Wargreymon“. Auch wenn die Story hier nicht großartig erklärt wird, lässt sich aus den Gesprächen doch ableiten, dass ihr die beiden vermutlich im Digivice wie Tamagotchis aufgezogen habt. Das Gespräch wird durch ein feindliches „Maschinedramon“ unterbrochen, welches eure Helden angreift. Im ersten Kampf lernt ihr die Steuerung kennen.
Nach dem kurzen Gefecht fallen eure liebevoll aufgezogenen Partner sowie Maschinedramon selbst zu Boden. Während eure zwei Partner sich in Luft auflösen, digitiert Maschinedramon in ein kleines Digimon zurück, welches euch fortan nicht mehr feindlich gesinnt ist. Kurz darauf landet ihr in dem kleinen Dorf Floatia, in welchem euch ein weiteres Digimon namens Jijimon aufklärt, dass die bösen Maschinedramon die Digiwelt gefährden, und ihr als Mensch unabdingbar seid, um diese zu besiegen. Kooperiert ihr, so findet ihr eventuell auch weitere Menschen und einen Weg nach Hause, in die reale Welt.
Da viele Digimon Floatia aufgrund der Bedrohung verlassen haben, ist es zunächst eure Aufgabe diese zurückzubringen und das Dörfchen wieder aufzubauen sowie Digipartner zu trainieren um, euch den Maschinedramon entgegenzustellen. Dafür dürft ihr euch zu Anfang zwei Digieier aussuchen, die sogleich schlüpfen und euch fortan auf eurer Reise durch die Digiwelt begleiten. Mit ihnen sucht ihr freundliche Digimon in der Digiwelt auf, denen ihr den ein oder anderen Gefallen tun müsst damit sie sich überreden lassen zurück nach Floatia zu kommen und euch tatkräftig zu unterstützen.
Aber ich wollte ein Gatomon …
Welches Digimon aus dem anfangs gewähltem Ei schlüpft, ist zunächst vorgegeben. Ab der dritten Stufe, dem sogenannte „Rookie-Level“, wird es allerdings wie gewohnt verwirrend vielfältig, da sich Digimon im Vergleich zu Pokémon nicht in eine vorgegebene Form entwickeln, sondern in … äh … viele. Sehr viele, um genau zu sein.
Auch wenn man nicht der größte Digimon-Fan ist, ein paar der Knuddelmonster und deren Digitationen sind einem durchaus aus dem gleichnamigen Anime bekannt. Aber auch wenn man stets im Hinterkopf behält, dass Digitationen nicht nach immer demselben Schema ablaufen, ist es doch nach wie vor irritierend, wenn aus einer Kugel mit Katzenohren und Schwanz, genannt Nyaromon, plötzlich ein schneeweißer Dinosaurier namens Snow-Agumon und anschließend ein rutenschwingender Zauberer wird. Abhängig gemacht wird die Digitation je von den Werten, die das Digimon zum Zeitpunkt der Digitation besitzt. Diese lassen sich in der Trainingshalle trainieren. Da hat die Serie uns doch ziemlich hinters Licht geführt.
Habt ihr ein Digimon dann mit sehr viel Geduld auf ein akzeptables Level gebracht, so ist seine Lebenszeit auch oftmals schon vorbei und es stirbt in wenigen darauffolgenden Tagen. Dies hat den Vorteil, dass immer wieder neue Digitationen ausprobiert werden können und falls euch ein Monster mal gar nicht gefällt ihr einen willkommenen Neustart wagen könnt. Nachteil der ganzen Sache: die verbesserten Werte gehen flöten und wenn euch das Monster gefallen hat, werdet ihr es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr in dieser Form bekommen. An die Stelle des Dahingeschiedenen tritt ein neues Ei, das wieder komplett von vorne trainiert werden muss. Kleiner Trost: nach dem ersten Tod starten die Babydigimon mit leicht verbesserten Ausgangswerten.
Tamagotchi 2.0
Wirklich anspruchsvolle Aufgaben habt ihr nicht gerade in der Digiwelt. Eure zwei Digimon wollen ständig gefüttert oder gelobt werden und müssen alle zehn Minuten aufs Klo. Damit ihr überhaupt den Hauch einer Chance gegen die Gegner auf der Weltkarte habt, müsst ihr endlos viele Stunden in der Trainingshalle verbringen. Dabei beschränkt sich das Training auf die Auswahl eines Attributes wie zum Beispiel HP, MP, Stärke oder Geschwindigkeit, das beim jeweiligen Partner verbessert werden soll. Nicht gerade innovativ oder fordernd. Mit dem X-Knopf bestätigt ihr eure Auswahl und erhaltet mit etwas Glück noch einen kleinen Bonus auf diverse Werte. Nach zwei bis drei dieser „Trainingseinheiten“ meldet sich das erste Digimon auch schon wieder: „Ich bin müde, ich habe Hunger, ich muss mal.“ und ihr müsst das Training immer wieder unterbrechen. Attribute verändern sich aber auch beim Füttern oder besiegen von Gegnern. Außerdem könnt ihr eure Schützlinge loben, wenn sie ein Training absolviert haben, oder auch mal ausschimpfen, wenn sie das ihnen angebotene Essen verschmähen.
Einmal pro Tag könnt ihr euch außerdem bei verschiedenen Digimon im Dorf Fleischrationen oder Items zum Heilen von Krankheiten und zur Unterstützung im Kampf abholen. Einige der Digimon geben euch auch nützliche Tipps oder Tutorials, wenn ihr mal die ein oder andere Nachhilfestunde benötigt.
Habt ihr genug trainiert und euch mit zahlreichen Items ausgestattet (tragbare Toilette nicht vergessen!), könnt ihr euch in die Weiten der hübsch inszenierten Digiwelt wagen, wo zahlreiche zähe Gegner auf euch warten. Wilde Digimon auf der Map verwickeln euch bei Berührung in einen Kampf, der durch einen roten Randbereich eingegrenzt wird. Im Kampfgeschehen kommen die Digimon weitestgehend ohne euch zurecht, Angriffe führen eure Partner nämlich automatisch aus. Außer in regelmäßigen Abständen die X-Taste zu betätigen, um eure Monster anzufeuern, habt ihr eigentlich nicht viel zu tun. Zwar könnt ihr ins Kampfgeschehen eingreifen, wirklich sinnvoll ist das jedoch nicht, da die Monster adäquater agieren, wenn ihr sie machen lasst, was sie wollen. Habt ihr eure Digimon oft genug angefeuert und genügend „Order Power“ gesammelt, lässt sich eine Spezialattacke ausführen. Dies kommt allerdings relativ selten vor. Auch auf die Digifusion, die euch im ersten Kampf gegen Maschinedramon erklärt wurde, muss lange Zeit verzichtet werden. Ansonsten beschränken sich eure Aktionen auf das Verwenden von Wiederbelebungs- und Heilgegenständen. Diese braucht ihr dafür relativ oft, da eure Digimon gerade zu Anfang des Spieles kaum etwas aushalten und ihre HP regelrecht zu Boden knallen. Sind beide Digimon besiegt, werdet ihr zurück nach Floatia gebracht und die Digimon tragen eine Verletzung davon. Da ihr sie nicht wie in einem Pokécenter komplett heilen könnt, bleibt euch nur das verwenden von Pflastern oder Medizin, die relativ teuer an Automaten zu erhalten sind. Habt ihr keine dieser Items mehr übrig und in eurem Portemonnaie herrscht gähnende Leere, so kucken eure Digimon eben in die Röhre und können auch schnell mal sterben.
Auf längeren Reisen macht euch die schnelle Ermüdung ein Strich durch die Rechnung. Gerade kurz vor dem Ziel werden eure Begleiter oft so müde, dass ihr nach Floatia zurückkehren und euch in der Trainingshalle ausruhen müsst. Warum man sich nicht zum Beispiel auch in der Wüstenoase ausruhen kann, in der Liegestühle an einem erfrischenden Pool bereitstehen, bleibt für mich ein Rätsel. Also zurückgelatscht und am nächsten Tag den kompletten Weg noch einmal marschiert. Irgendwie muss man die Spielzeit ja strecken.
Fazit:
Irgendwie alles ein bisschen „meh“ … Die Alibistory lockt nun wirklich keinen Gamer hinter dem Ofen hervor und bei der Digitation wird es einem extrem schwergemacht, sein Wunschdigimon gezielt zu züchten. Massenhaft verwirrende Werte in und außerhalb der Kämpfe sowie das permanente „Nix-zu-tun-haben“ und das ständige ins Gras beißen der quengeligen Begleiter sorgen für ordentlich Frust. Ich kann schon etwas mehr, als ab und zu einen X-Knopf zu betätigen, aber die Spieleentwickler scheinen da nicht viel Vertrauen in ihr Klientel zu haben. Das Füttern der Monster kann ich noch nachvollziehen, aber tragbare Toiletten … ernsthaft? Habt ihr einmal keine dabei, machen die sich noch ernsthaft in die (-> nicht vorhandenen!) Hosen. In solchen Situationen musste ich mir doch das ein oder andere Mal an den Kopf fassen … Digimon World Next Order ist alles in allem daher leider nur ein etwas altmodischer Tamagotchi-Abklatsch, bei dem es auch Hardcorezüchtern nach mehreren Stunden monotonem X-Knopf-Gedrücke schwerfallen wird, noch großen Spielspaß zu empfinden. Schade eigentlich, denn die zahlreichen, liebevoll gestalteten Monster und die stimmige Umgebung können sich durchaus sehen lassen.
[pricemesh]
Sorry aber der Testbericht ist ziemlich schlecht. Gerade die Digitationen für sein Wunschdigimon bekommt man extrem schnell und leicht hin. Außerdem ist das Kinderkram, so etwas als negativ zu werten. Dann wird es mal eben nicht das Digimon aus dem Anime was man kennt, sondern ein anderes cooles, vielleicht sogar besseres. Und wirklich lange muss man nicht trainnieren. Wenn ja macht man was falsch.
Digimon World wurde wohl noch nie gespielt, oder? Ind natürlich ist es wie ein Tamagotchi, es ist ja auch der Nachfolger und eine Bandai Eigenmarke.
Ach ja noch vergessen….wie können die Laufwege ewig sein? Man kann überlall hinfliegen. Weit u d gut wurde das Spiel nicht angespielt, weswegen dieser Testbericht ebenfalls ungenügend ist.
Hat derjenige der den Testbericht geschrieben hat schonmal was vom ersten Digimon World gehört, gesehen oder gelesen, geschweige denn sich überhaupt mal mit dem Thema Digimon befasst?
Anscheinend nicht sonst wüsste er zum Beispiel das Digimon aus Tamagotchi entstanden ist.
Ja 🙂
Ich frage mich ob die Frau Joos hier überhaupt Kapitel 1 geschafft hat und generell sich über Digimon erkundigt hat.
„Tamagotchi Abklatsch“ Meinst du nicht eher Nachfolger der Tamagotchis? weil genau das sind Digimon. Das V-Pet war eine „Jungs“ version vom Tamagotchi wo man nicht nur Digimon aufziehen konnte sondern auch andere Tamer bekämpfen. Darauf wurde dann der Anime aufgebaut und zukünftige Spiele.
Ab der Mitte von Kapitel 1 sollte man Birdramon haben mit dem man nicht überall hinlatschen muss.
Ab Kapitel 2 Schaltet man das Digitations Dojo das, wenn auf Stufe 2 ge-upgraded, einen Erlaubt immer genau die Digimon zu bekommen die man will, vorausgesetzt die werte Voraussetzungen sind gering.
Sobald man Seraphimon in die Stadt zurück holt wind die Trainingssessions hundert mal kürzer dank seinen Gerichten im Restaurant.
Tamer Fähigkeiten wurden hier nicht einmal erwähnt. Diese haben unter anderem den Effekt schneller Befehlspunkte zu sammeln und mit mehr am Anfang zu starten womit man schneller die Spezial Attacken einsetzen kann. Genauso wie man ein Block befehl freischalten kann mit dem man für 5 Sekunden jeglichen Schaden verhindert.
Nicht nur das, Ab Kapitel 4 ist es sogar möglich so viele Lebensdauer erweiternde Boni ab zubekommen dass das Digimon nie stirbt.
Nächstes mal bitte etwas mehr mit dem Thema befassen.
Du kannst davon ausgehen, dass Mara kein Digimon Neuling ist und sich auch sehr intensiv mit dem Spiel auseinandergesetzt hat. Unsere Testeindrücke decken sich übrigens in vielen Aspekten mit denen anderer Kollegen. Digimon World: Next Order scheint leider wirklich nicht der große Wurf geworden zu sein. Cyber Sleuth hatte da wohl etwas mehr zu bieten. Kann dazu persönlich aber leider nicht allzu viel sagen, beide Teile habe ich selbst nur sehr kurz angespielt. Aber: Es ist natürlich immer, gerade bei solchen Themen, etwas geschmäcklerisch. Daher: Wer Spaß hat mit Digimon World: Next Order – auch super 🙂
Tut mir leid aber dieser Testbeitrag zeigt alles andere als das sich irgendwer hier intensiv mit dem Spiel auseinander gesetzt hat oder wirklich Ahnung von digimon hat. Und nein vor 15 jahren den anime mal geguckt zu haben qualifiziert einen nicht sich als Digimon spezialist zu bezeichnen. Wirklich beinah alle mängel die aufgelistet worden sind werden im verlauf des spieles behoben. Und wie vorher erwäht liest sich sehr deutlich aus dem artikel raus das hier nicht mal das erste von 5 kapitel abgeschlossen wurde, somit also nichtmal 20% des spieles gesehen wurde.
Die screenshots sind nicht mal selbst aufgenommen bei einer Konsole wo jeder dahergelaufene Hans screenshots machen kann.
Wenn ihr das „intensives außerinandersetzen“ nennt dann erspart uns nächstes mal einfach den peinlichen Digimon-Beitrag.
Cyber Sleuth war besser, da stimme ich zu, aber nicht wegen den oben genannten Gründen.
Wir nehmen in den seltensten Fällen Screenshots selbst auf, hat übrigens hauptsächlich rechtliche Hintergründe. Deine Meinung respektieren wir natürlich, die darin enthaltenen Unterstellungen jedoch weniger. Ich kann nur noch einmal betonen, der Test deckt sich in vielen Punkten mit der Kritik vieler Kollegen. Auch wenn ich es nicht intensiv gespielt habe, ist dies für mich ein recht eindeutiges Indiz, das Maras mit ihrer professionellen und möglichst(!) objektiven Wahrnehmung richtig liegt. Und nein, keiner hat behauptet, dass irgendjemand von uns ein Digimon-Spezialist ist.
Trotzdem, dass ich schon ein paar Digimon-Spiele hinter mir habe, macht dieses nach meinen Erfahrungen insgesamt einfach keinen Spaß. Selbst wenn dann nach und nach die Erleichterungen hinzukommen verzögern diese das Spiel doch ungemein. Mit der Nostalgie des „Originals“ lässt sich mit dem Spiel als Fan noch etwas anfangen. Testberichte sollen meiner Ansicht nach die Meinung des Tester einfangen. Deswegen gibt es zig verschiedene und jeder hat seine Berechtigte Meinung über ein Spiel, die nicht jeder Teilt. Da passt dann am Ende auch die Wertung.