Und so beginnt es…
Eineinhalb Jahre nach dem erfolgreichen Dragonball Xenoverse erschien Ende Oktober die Fortsetzung. Zu Beginn des Spiels gibt’s erstmal einen schönen Werbespot, indem euch der Trunk aus der Zukunft erzählt, dass ihr von nun an zur Zeitpatrouillie gehört. Zusammen mit dem Kaioshin der Zeit und weiteren Mitstreitern sorgt er dafür, dass niemand in der Zeit herumpfuscht und damit Ereignisse verändert. Wieder einmal mehr ist es das Duo Mira und Towa, das Unordnung in die Zeit bringt, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Diese Mal erhalten sie Unterstützung von dem Saiyajin Turles, der sich an Son-Goku rächen möchte. Ebenso ist ein verbitterter Namekianer an Bord. Als Krönung mischt auch Freezers Bruder Cooler mit.
Wie? Das kennt ihr bereits? Richtig! Das Grundkonzept hat sich zum Vorgänger nicht verändert. Auch diesmal dürft ihr euch einen Charakter zusammenbasteln und sorgt mit diesem für Ordnung in den Zeitlinien. Zur Auswahl habt ihr verschiedene Rassen und entsprechende Geschlechter, die je nach Wahl entsprechende Boni mitbringen. Wolltet ihr endlich mal ein Namek oder einen Saiyajin spielen, so habt ihr hier die Möglichkeit dazu. Wer sich jetzt darauf einstellt, seinen ultimativen Kämpfer bis in die letzte Pore designen zu dürfen wird leider enttäuscht. Das Designen beschränkt sich auf das Wesentliche.
Training ist der Schlüssel zum Erfolg
Nachdem ihr euch euren Charakter erstellt habt geht es nach Conton City, das bereits mit Missionen auf euch wartet. Ihr habt hierbei die Möglichkeit online oder offline eure Kampfkunst zu perfektionieren. Damit ihr einige Angriffe in euer Repertoire bekommt, sollte ihr bei den auf der Landkarte verstreuten Trainern vorbeischauen. So könnt ihr euch beispielsweise bei Piccolo einem harten Training unterziehen oder bei Kuririn das Anwenden der Destructo Disc erlernen. Dies erfolgt durch Missionen, die mit ihrer Schwierigkeit ansteigen. Als Belohnung erhaltet ihr neben Erfahrungspunkten auch einen Angriff oder ähnliches.
Wie es sich für ein Spiel mit RPG Elementen gehört, könnt ihr euren Kämpfer mit den erhaltenen Attributpunkten verbessern. Dies ist für den Verlauf des Spiels auch wichtig, da ihr sonst bei den immer schwerer werdenden Kämpfen das Nachsehen haben werdet.
Dragonball Xenoverse 2 orientiert sich optisch an dem Vorgänger und den bisher erschienenen Spielen. In starker Anlehnung an Anime und Manga huschen die liebgewonnenen Charaktere wie Son-Goku oder Majin Buu über den Schirm und vermitteln jedem DB Fan ein Stück Zuhause. Bei der Sprachausgabe habt ihr die Wahl zwischen Englisch und Japanisch. Einzig die Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Wie bei jedem Spiel mit japanischem Hintergrund empfehle ich euch die japanische Sprachausgabe. Im Gegensatz zum Englischen passt es hier einfach besser, wenn die Charaktere kämpfen, fluchen oder ganz normal sprechen.
Da war doch was
Aufmerksame Leser vermissen Worte zum Gameplay. Nun, bei DBX2 ist das Thema Gameplay wirklich schwierig. Losgelöst davon, dass es sich hier um den zweiten Teil handelt ist DBX2 ein ziemlich interessantes Spiel. Wie schon bereits beschrieben meistert ihr verschiedene Missionen, um euch so Punkte zum Weiterentwickeln zu verdienen. Nebenbei erhaltet ihr bei den zahlreichen Meister neue Attacken, die ihr in eurem Profil anpassen und in späteren Kämpfen nutzen könnt. Damit die Wege zwischen den Missionspunkten nicht zu weit sind wurde euch eine Art Hoverboard spendiert, mit dem ihr schnell durch die Gegend fliegen könnt. Das ist auch zwingend notwendig, da ihr teilweise durch die ganze Weltgeschichte fahren müsst, um eure Missionen fortzuführen. Am Anfang des Spiels herrscht eine Mischung zwischen immer wiederkehrenden Missionen und Frust, wenn man diese nicht direkt schafft. Der Schwierigkeitsgrad ist anfangs zwar nicht besonders hoch, jedoch fordern die Tastenkombinationen in den Herausforderungen ein sehr gutes Timing von euch. Klappt dies nicht, müsst ihr die Abfolge wiederholen. Die Kämpfe aus den Nebenmissionen sind nicht sonderlich herausfordernd. Mit Energieattacken haltet ihr euch die Gegner schön vom Leibe und könnt dann mit den Teleportattacken den Rest geben. Mal habt ihr dabei einzelne Gegner, mal sind es Gruppen, die euch entgegentreten. Wer nicht einfach nur auf die Schlagtasten drückt kann ohne weiteres die Kämpfe meistern. Bei den Bosskämpfen ist dies anfangs ebenfalls nicht sehr schwer. So gestaltet sich der Kampf gegen die übermächtigen Weraffen Versionen von Nappa und Vegeta als Farce. Obwohl bekannterweise die Weraffen extrem resistent sind wirken sie im Kampf als hirnlose und motorisch unterentwickelte Wesen, die man mit einfachen Aktionen erledigen kann. Das Grinden und die wiederkehrenden Missionen erschweren einem Dragonball Neuling den Einstieg.
Betrachtet man nun den Vorgänger gibt es wirklich kaum Neuerungen. Anstatt die immer wiederkehrende und in fast jedem erschienenen Spiel erzählte Story hätte man bei DBX2 ruhig einen anderen Weg einschlagen können. Für Fans der Serie ist es ermüdend, wenn man wieder gegen die Ginyu Force kämpft oder die Welt vor dem fehlgeleiteten Majin Buu retten muss. Gerade das Konzept der Zeitpatrouille erlaubt hierbei auch Geschichten abseits des Mainstreams.
Durch die Multiplayer Funktion gibt es zumindest etwas Abwechslung. Hier habt ihr die Möglichkeit, alleine oder in eine Gruppe verschiedene Kämpfe zu absolvieren. So könnt ihr als Gruppe gegen eine andere Gruppe oder in einem klassischen 1on1 euer Können beweisen.
Fazit
Als eingefleischter Dragonball Fan ist mir das Review zu Dragonball Xenoverse 2 wirklich schwergefallen. Nach Bekanntgabe der Fortsetzung war ich zwiegespalten. Auf der einen Seite freute ich mich auf einen Nachfolger. Auf der anderen Seite warnte mich die Vernunft vor einer Enttäuschung aufgrund der geringen Entwicklungszeit. Leider hat die Vernunft recht behalten. Mit dem erschienenen Spiel hat sich Namco keinen Gefallen getan. Die Zeit zwischen den Spielen wurde nicht sinnig genutzt, um es so Weiterzuentwickeln, wie es nötig gewesen wäre. Hat man vorher nichts von DBX gehört, so ist der zweite Teil ein gutes Spiel. So wirkt es eher wie ein Add-On, das für den Vollpreis überteuert ist. Dabei sind viele Ansätze vorhanden, um ein Klasse Spiel abzuliefern. Die immer wiederkehrende Story ist ausgelutscht. Zumindest bekommt man durch die verschiedenen Versionen (Collectors Edition, etc.) und dem zusätzlichen Season Pass interessante Inhalte und zusätzliche Quest. Als Charakter gibt es auch Trunks aus der Zukunft, der in DB Super mitspielt. Für Fanboys wie mich ist es dennoch ein tolles Spiel, wenn auch verbesserungswürdig.