Ende November erscheint der lang erwartete und ordentlich gehypte Teil 15 der Final Fantasy Reihe. Square Enix verkürzt uns die Wartezeit mit einem RPG für unterwegs. Mobius Final Fantasy entführt die Nutzer von iOS und Android in die fantastische Welt von Zaubersprüchen, Monstern und Schicksale. Doch wer ein richtiges Final Fantasy Abenteuer erwartet, wird leider enttäuscht. Der Test zeigt euch, dass Mobius Final Fantasy trotzdem kein schlechtes Spiel ist.
Wer Final Fantasy auch unterwegs spielen wollte konnte einige Teile in den App Stores runterladen. Meist zu Preisen zwischen 5-15 Euro, bei denen man eine schön portierte Version der alten Abenteuer erhalten hat. Mit dem Anfang August erschienenen Mobius Final Fantasy beschert Square Enix den Spielern ein Free-to-Play Modell für unterwegs mit einer eher zeitgemäßen Optik. Nachdem man sich die Spieldaten heruntergeladen hat taucht man direkt in die Welt von Palamecia ein. Man spielt einen tapferen Kämpfer, der sich leider nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern kann. So darf man ihm auch als erstes einen Namen geben. Doch wählt den Namen mit Bedacht, da er euch im ganzen Spiel begleiten wird. Wer mag, kann seinen Helden auch „Borg“ nennen. Im Verlauf der Story werdet ihr erfahren, warum dies ein passender Name sein kann.
Das dann beginnende Tutorial weist euch in die Spielmechanik ein. Spätestens hier erfahrt ihr, dass Mobius FF eine Mischung zwischen einem Rollen- und einem Kartendeckspiel ist. Wer bereits die Erfahrung mit solchen Spielen gemacht hat und nun dankend abwinkt sei eins gesagt sein…gebt dem Spiel eine Chance. Natürlich ist es auch hier wichtig, sein Kartendeck, welches aus Zaubersprüchen besteht, optimal zusammenzustellen. Man beschränkt sich jedoch auf vier aktive Karten, die einem bei den Kämpfen helfen. Der Dreh- und Angelpunkt sind dabei die sogenannten Jobs. Starten tut man mit drei Jobs. Beim Test konnte ich zwischen dem „Knight“, dem „Mage“ und dem „Ranger“ wählen. Wie die Namen schon verraten kann man in den direkten Kampf gehen oder seine Angriffe von etwas größerer Distanz angehen. Die sogenannten „Ability Cards“ bilden eure Zaubersprüche, die auf eure Jobs zugeschnitten sind. Einen großen Stellenwert bilden dabei die Elemente. Angelehnt an die Final Fantasy Reihe könnt ihr beispielsweise mit einem Wasserspruch ein Feuermonster empfindlich treffen. Ähnlich verhält es sich mit einem Luftspruch und Erdmonstern. Nach dem bewährten Stein-Schere-Papier Prinzip könnt ihr euch so vier Fähigkeiten aussuchen, die euch bei den Kämpfen parat stehen. Habt ihr euer Deck gebaut erwarten euch auch schon die Monster von Palamecia.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Final Fantasy Kampfsystem immer polarisiert hat und vor allem immer sinnige oder unsinnige Neuerungen beinhaltete. Mobius FF macht es sich einfach und setzt auf ein Rundenbasiertes System. Euer Zug beginnt mit drei Handlungen. Ihr könnt mit eurer Waffe angreifen, einen Zauberspruch anwenden oder einen Elementbezogenen Buff erwirken. Habt ihr dies getan sind die Gegner dran. Man merkt dabei schnell, ob die Wahl der Sprüche gut war oder nicht. Es rächt sich, wenn man Ifrit und Co. im Gepäck hat und Feuerwesen auf einen warten, die davon nur geheilt werden. Bei jedem Angriff generiert ihr Orbs, die auch nochmal als Buff genutzt werden können. Wem das alles zu viel ist kann auch ohne weiteres in den Auto-Mode schalten und beim Kämpfen zusehen. Es kann dann jedoch passieren, dass ihr eurem Gegner unterliegt, obwohl ihr ordentlich aufgestellt wart.
Spieler der Final Fantasy Reihe werden sich sehr schnell wohlfühlen. Angefangen bei den typischen Sounds und Siegeshymnen bis hin zu den unverwechselbaren Mogs oder Kaktoren; die Atmosphäre wirkt sehr vertraut. Neulingen hingegen bietet Mobius FF einiges zum Probieren und Entdecken. Der liebevoll gestaltete Sound passt zu den Szenarien und untermalt die fantastischen Schauplätze. Grafisch darf man bei einem Mobile Game keine Wunder erwarten. Die Animationen sind jedoch gut gelungen und passen zu den Zaubersprüchen. Leider gibt es noch keine der typischen Beschwörungen, die grafisch und animationstechnisch bisher immer ein ordentlicher Hingucker waren. Dafür sind die Zwischensequenzen liebevoll animiert und passen zum restlichen „Outfit“.
Die Steuerung beschränkt sich größtenteils auf „Auswählen“ von Aktionen. Zwar kann man bei einzelnen Sequenzen den Krieger des Lichts steuern, jedoch hält sich dies sehr in Grenzen. Diese Option hätte man auch gut weglassen können.
Zu Beginn gibt es zwei Kapitel im Story Modus, die es zu entdecken gilt. Square Enix verspricht bereits eine kontinuierliche Erweiterung und die Auflösung der Geschichte eures Alter Ego. Damit ihr nicht der Langeweile unterliegt kommen in unregelmäßigen Abständen besondere Missionen, die auch den High Level Spielern einiges abverlangen.
Fazit:
Durch die Verschiebung des Release Termins von FF XV gilt es noch mehr Zeit zu überbrücken. Dafür ist Mobius FF definitiv gut geeignet, da es durch das Setting und die Kernelemente eine heimische Atmosphäre schafft. Auch das die ersten Specials, wie die PuPu Invasion, sind liebevoll inszeniert und animieren zum Spielen. Es bleibt abzuwarten, was man sich noch einfallen lässt, damit es eben kein 08/15 Kartenspiel wird. Solange es einem Final Fantasy Fan Spaß macht, wird es bis mindestens November gespielt.