Ein mehr oder minder großes Problem in Overwatch sind die rund 6000 Cheater, welche das Spiel von einem Vergnügen in eine frustrierende Headshot-Party für alle nicht Hacker verwandelt. Zwar geht Blizzard gegen die Cheater vor und ahndet Verstöße mit aller Härte (Account-Ban), doch gegen die Wurzel des Übels wurde noch nichts unternommen – bis jetzt!
Das Cheat-Tool trägt den Namen „Watchover Tyrant“, zeigt alle Gegner auf der Karte (inkl. Lebensbalken), kommt aus Deutschland und wurde von der Firma Bossland entwickelt. Die Jungs verkaufen nicht nur Hacks für Overwatch, sondern auch für andere Blizzard-Titel, wie Hearthstone, Diablo 3 und WoW. Aus diesem Grund standen beide Parteien schon häufiger vor Gericht. Nun bezichtigt Blizzard Bossland der Urheberrechtsverletzung, der Wettbewerbsverzerrung und der verbotenen Umgehung von Kopierschutzmechanismen. Durch die Veröffentlichung von „Watchover Tyrant“ habe man aktiv versucht das Spiel zu zerstören und irreparable Schäden hervorzurufen, so Blizzard in der Klageschrift.
Doch das Verfahren wird wohl keine einfache und eindeutige Angelegenheit wie viele vermuten könnten, denn Anfang des Jahres konnte Bossland erfolgreich eine Klage abweisen, die Folgen: Blizzard musste die anfallenden Kosten übernehmen. Zusätzlich äußerte sich der Geschäftsführer von Bossland, Zwetan Letschew, dass man von einem US-Gericht nichts zu befürchten habe, da das Unternehmen in keinerlei Verbindung zu den USA pflegt. Außerdem wolle er in Zukunft dafür sorgen, das sein Cheat-Tool nicht mehr so leicht zu entdecken sein wird – eine Kampfansage.
Ob Blizzard nun mit der Klage Erfolg haben wird oder nicht ist noch nicht klar, doch klar ist, auch die Cheat-Entwickler werden sich nicht einfach geschlagen geben und täglich die illegalen Tools optimieren.