Die Velator ist das erste mechanische Keyboard aus dem Hause SpeedLink und der dahinterstehenden Firma Jöllenbeck GmbH. Mit 80€ richtet sich das Keyboard an Einsteiger, die in die Vorzüge einer mechanischen Tastatur kommen wollen, ohne dabei für zusätzliche Extras wie Hintergrundbeleuchtung zahlen zu müssen. Wir testen SpeedLink’s mechanischen Jungfernflug und sagen euch, ob ihr zugreifen könnt.

Erster Eindruck

Die Velator hat ihr Tastenlayout in vollger Länge mit Num-Pad, ohne zusätzliche dedizierte Makrotasten. Sie ist oberflächlich aus Kunststoff gearbeitet, aber matt-grau gemasert, was der Tastatur eine hochwertige Optik verleiht. Insgesamt hält sich die Velator schlicht und arbeitet mit wohlplatzierten und ausgewählten Elementen von Typografie bis hin zum Layout.

SL-670007_D
Schlicht und ohne überladene Extras: Velator beschränkt sich auf das nötigste und will das richtig machen.

Die Keycaps sind sämtlich mit kleinen, spitzen Erhebungen gekennzeichnet, was für zusätzliches haptisches Feedback sorgt. Die WASD und Pfeiltasten sind weiterhin durch kontrastreiche Gestaltung und gezielte Linienführung gekennzeichnet. Diese Betonung der „wichtigsten Tasten“ ist optisch auch schon alles, was den Gamer in uns ansprechen soll.

Das metallverstärkte Gehäuse bringt eine gewisse Schwere mit sich, die die Tastatur bombensicher auf dem Schreibtisch hält. Solide Verbindungsstellen, Schlichtheit und Gewicht zeugen von langer Haltbarkeit und einer spürbaren Verarbeitungsqualität.

Technik und Komfort

SpeedLink hat in der Velator Outemu-Blue Schalter eingesetzt, die einem Cherry-MX-Blue Equivalent entsprechen. Die Outemu-Blue kommen mit einem internen Staubschutz, der die Tastenmechanik vor Krümeln, Dreck und sonstigem Schreibtischmüll beschützen soll.

Die Tasten mit den Outemus sind leicht auszulösen und haben einen deutlich spürbaren, aber relativ weichen Druckpunkt. Das Präzisionsgefühl beim Tippen, wie man es von mechanischen Tastaturen kennt, wird bei der Velator weniger durch den Druckpunkt selbst sondern mehr durch den schönen schreibmaschinenartigen Klick-Ton hervorgerufen. Der Spagat zwischen weichem Druckpunkt und mechanischer Präzision stellt eine interessante Kombination dar, die sich für viele aber ungewohnt anfühlt und in ihrer Klick-Deutlichkeit beispielsweise hinter klassischen Cherry-MX-Blue-Switches steht.

SL-670007_C
Die Velator ist leicht nach hinten angeschrägt und kann mit zwei ausfahrbaren Standfüßen noch weiter gekippt werden.

Mit der Makro- und Tastatur-Software können tatsächlich alle Tasten der Tastatur durch eine andere ersetzt werden. So können wir beispielsweise aus einem „X“ ein „Y“ machen. Das eignet sich vor allem dazu, um seine Freunde zu verwirren. Makros können leider nur auf den zehn Tasten 0-9 am oberen Tastaturlayout belegt werden. Der Num-Block ist ebenfalls von den Makros ausgeschlossen. In fünf Profilen können Makros und Tastaturzuweisungen festgelegt und im internen Hardwarespeicher der Tastatur verfestigt werden. Der Makro-Editor selbst erlaubt das Aufnehmen von Makros mit wahlweise aktiver Verzögerung und konfigurierbarer Anzahl an Wiederholungen. Allerdings können einmal eingespielte Makros im Editor nicht weiter bearbeitet werden.

Praktische Anwendung

Die Tasten F1-F8 sind doppelt belegt und können in Kombination mit der FN-Taste im unteren Tastenlayout dazu genutzt werden, um den Mediaplayer zu kontrollieren. Hier kann auch die Windows-Taste gesperrt werden, damit wir beim Zocken nicht plötzlich auf dem Desktop landen.

Mit dem relativ weichen Druckpunkt und der geringen benötigten Auslösekraft eignet sich die Velator vor allem zum Schreiben und in langen Sessions, da der Komfort sehr angenehm ist und die Tippgeschwindigkeit durch schnelles Feedback der Outemu-Blue-Schalter gefördert wird. Das schöne, schreibmaschinenartige Klick-Geräusch vermittelt währenddessen das benötigte Gefühl von Präzision, das für mechanische Tastaturen so ausschlaggebend ist.

Die Velator besitzt ein 16-Key-Tastenrollover, was völlig ausreichend ist. Es können also bis zu 16 Tasten gleichzeitig betätigt werden, ohne dass Input-Verluste auftreten. Die Tasten der Velator sind relativ hoch, weshalb die schräge Tastatur mit den zwei Standfüßen zusätzlich angeschrägt werden sollte, um Wege und Anstrengung für die Finger zu verkürzen und den Komfort weiter anzuheben.

SL-670007_B
Das Kabel der Velator ist anders als hier dargestellt geflochtene Kordel.

Die Velator kommt ohne zusätzlichen Schnickschnack wie beispielse Hintergrundbeleuchtung aus. In unserem Modell ist beim Schütteln der Tastatur ein leichtes Klackern von einem Einzelteil im Inneren zu hören. Insgesamt zeugt die Velator aber von einer ansprechenden Haltbarkeit und Verarbeitungsqualität. Das Kabel der Velator ist aus Gründen der Optik und Stabilität geflochten und mit 1,8 m Länge ausreichend für jedes Gaming-Setup.

Fazit

Das schlichte und funktionale Design der Velator kann genauso überzeugen wie ihre Verarbeitungsqualität. Die Tippgeschwindigkeit ist enorm, obwohl der Druckpunkt geringfügig knackiger sein könnte. Auf Schnickschnack wie Hintergrundbeleuchtung wird verzichtet, allerdings ist das abhängig vom persönlichen Geschmack. Die Velator fokussiert sich auf die Basics und will diese im Einsteigersegment perfektionieren. Weil leider nur die Zahlen-Tasten mit Makros belegbar sind, fällt lediglich dieses Feature auch in Anbetracht des unflexiblen Editors negativ ins Gewicht. Insgesamt hat SpeedLink mit der Velator aber einen sauberen Start in den Markt für mechanische Tastatur abgeliefert.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Beiträge