Noctis und sein Gummihammer

Final Fantasy XV: Karfunkel begleitet uns in der Demo - Fans von Final Fantasy sollte der "Kleine" bekannt vorkommen
Karfunkel begleitet uns in der Demo – Fans von Final Fantasy sollte der „Kleine“ bekannt vorkommen

Nach 10 Jahren Entwicklungszeit, unzähligen Trailern und mittlerweile zwei Demos nähern wir uns dem Release von Final Fantasy XV am 30. September 2016. Nach der ersten spielbaren Demo, die nur für Käufer der Konsolenversion von Final Fantasy Type-0 verfügbar war, können nun alle einen ersten Einblick ins Spiel bekommen – und der ist ziemlich bizarr.

Die „Platinum Demo“ ist kein Ausschnitt aus dem Hauptspiel, sondern versteht sich als eigenes, unabhängiges Erlebnis. Wir steuern Noctis, der hier noch ein kleiner Junge ist, durch einen mit Monstern gefüllten Albtraum über drei Level. Allein sind wir nicht – Karfunkel, ein kleines, fuchsartiges Wesen, welches Final Fantasy Fans bestimmt bekannt vorkommen dürfte, befindet sich an unserer Seite und kann sogar mit uns kommunizieren. Über ein Smartphone. Als wäre das nicht genug, schrumpfen wir im Verlauf der Demo, steuern Spielzeugautos und verkloppen Gegner mit einem Gummihammer und Feuerwerken. Das fühlt sich alles ziemlich nach Kingdom Hearts an, was wenig verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass das Spiel, unter der Leitung von Tetsuya Nomura, vom gleichen Team entwickelt wird, das auch für die Kingdom Hearts-Reihe verantwortlich war. So ist auch das Kampfsystem, das man schon ausgiebig in der „Duscae Demo“ testen konnte, absolut nicht mit den klassischen und rundenbasierten „Action-Time-Battle“ vergleichbar. Halten wir Kreis gedrückt, hauen wir automatisch zu, mit Viereck blocken wir. Via Steuerkreuz können wir zwischen den unglaublich epischen Waffen (Achtung, Sarkasmus) des kleinen Noctis auswählen. Am Ende der Demo können wir als Erwachsener auch noch unseren Warp-Sprung benutzen und teleportieren uns über das Kampffeld. Auf diesem Weg verliert die Reihe eine Menge ihres ursprünglichen Charmes und driftet wieder ins weniger taktische Action-Genre ab – aber man muss ja mit der Zeit gehen. Nebenbei: Auch das Final Fantasy VII Remake wird ein überarbeitetes Kampfsystem erhalten und in Echtzeit ablaufen.

Eine Welt wie man sie nur erträumen kann

Final Fantasy XV: Die Gegner sehen beeindruckend aus
Die Gegner sehen beeindruckend aus

Ist die Demo auch noch so bizarr, die Traumwelt von Klein-Noctis ist wunderschön und führt uns durch einen malerischen Wald, in einen mit Spielzeug gespickten Raum und in ein beeindruckendes Stadtgebiet mit einer Zitadelle. Auf dem Boden finden wir Platten mit denen wir das Klima wechseln, die Zeit voranschreiten lassen oder uns ins verschiedene Monster und Autos verwandeln können. Apropos Zeit – durchgespielt werden kann die Platinum Demo innerhalb von nur 15 Minuten und bietet damit einen sehr geringen Umfang. Selbst der Download von 3,5 GB dauert länger als das Spielerlebnis. Wer sich ein wenig umsieht, wird aber mit schönen Szenen belohnt: In unserem Test flog Beschwörung Leviathan über uns hinweg und bot einen spektakulären Anblick. Grafisch kann die Tech-Demo leider nicht mit den Trailern und Entwickler-Screenshots mithalten, sieht natürlich aber trotzdem noch wunderbar aus. Leider hatten wir beim Testen der PS4 Version Probleme mit Framerate-Einbrüchen und einer schwierigen Kameraführung. Absolut überzeugen konnte, wie in jedem Final Fantasy-Teil, die Musik. Gewohnt epische Klänge und lustige Soundeffekte (passend zum Traumsetting des jungen Noctis) bescherten eine Gänsehaut nach der anderen und machen Lust auf mehr.

Versüßte Wartezeit

Final Fantasy XV: Der Anime "Brotherhood" bietet fünf kostenlose Folgen
Der Anime „Brotherhood“ bietet fünf kostenlose Folgen

Neben der Platinum Demo bekamen wir auf dem Uncovering-Event einige coole Möglichkeiten uns die Wartezeit bis zum 30. September 2016 zu versüßen. (Wer sich das Event noch einmal in voller Länge ansehen will, kann das HIER tun.)

Wer auf Animes steht, hat mit den fünf kostenlos verfügbaren Episoden von „Brotherhood“ ein tolles, kleines Geschenk. Und das Spin-off ist durchaus gelungen!

Auch für die Menschen unter uns, die mehr auf realistische Grafik stehen, hat Square Enix eine Antwort parat: Kingsglaive, ein CGI-Film, der als Download und als Stream verfügbar sein wird. Nicht nur der Trailer konnte überzeugen, sogar die Synchronsprecher sind hochkarätig. Mit dabei unter anderem Lena Headey (bekannt als Cersei Lannister in Game of Thrones) als Prinzessin Lunafreiya und Aaron Paul (Jesse Pinkman in Breaking Bad) als Nyx. Wann der Film verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.

Zusätzlich erscheint ein kostenloses Spiel für iOS- und Android-basierte Smartphones und PC. Das Flipperspiel mit Rollenspielelementen, genannt Justice Monsters Five, wird auch in Final Fantasy XV spielbar sein.

Neuigkeiten

Final Fantasy XV: Am Ende der Demo können wir als Erwachsener Noctis kämpfen
Am Ende der Demo können wir als Erwachsener Noctis kämpfen

In der aktuellen Ausgabe der Game Informer wurden einige neue, interessante Infos enthüllt:

Die Story wird sich auf die Themen Freundschaft, Schicksal und Erbe konzentrieren. Noctis und seine treuen Begleiter werden allesamt eine besondere Fähigkeit haben, die man aufleveln kann. Ignis kann besonders gut kochen, Prompto setzt auf Fotografie-Skills und fragt während der Fahrt im Auto „Regalia“ öfters nach der Möglichkeit ein Bild zu machen. Dieses kann der Spieler dann natürlich auch anschauen und in sozialen Netzwerken posten. Regalia dient übrigens nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern auch als Itemlager. Ab und zu wird das Gefährt eine Reparatur oder eine Tankfüllung benötigen, im Autoradio werden Remixe von bekannten Final Fantasy-Liedern der gesamten Reihe spielen. Wie in einem Trailer gezeigt, kann Regalia sogar fliegen!

Sequels oder Ähnliches sind nicht geplant, vielmehr geht es Produzent Tabata darum das Leute das Spiel kaufen und eine lange Zeit damit verbringen. Es wird Auswahlmöglichkeiten bei Dialogen geben, ähnlich wie bei alten Teilen, die verschiedene Status-Boni geben. Bisher gibt es 200 integrierte Quests, unterteilt in vier Arten: Zum Voranschreiten der Hauptstory, zum Spaß (bspw. Chocobo-Rennen), regionale Quests und Monsterjagden.

Wer das Zauber-Draw-System aus Final Fantasy VIII mochte, kann sich freuen: Ein ähnliches System wird sich in 15. Teil wiederfinden. Zaubersprüche werden wie Ressourcen gesammelt und an bestimmten Punkten auf der Karte wieder aufgeladen. Auch die Beschwörungen klingen cool: Die mächtigen Bestia werden nicht immer nur dasselbe tun, sondern reagieren auf Situationen
mit verschiedenen Aktionen.

Fazit

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Leider konnte mich die Demo nur bedingt überzeugen

Während dem Uncovering-Event stieg mein persönliches Hype-Level, als langjähriger Final Fantasy-Fan, ins Unermessliche. So viel Neues, endlich ein Release-Datum und so viel zu tun, bevor es losgeht! Komischerweise freue ich mich vor allem auf den CGI-Film Kingsglaive, der Trailer sah großartig aus und ich hoffe wirklich sehr, dass er nicht flopt. Mit neu entfachter Vorfreude setzte ich mich dann an die Platinum Demo und fang schon beim Anblick von Karfunkel das Fangirl-Quieken an. Leider wurde ich anschließend ein wenig enttäuscht, vielleicht sogar sehr. Das Kampfsystem sieht zwar gut aus und ist flott, lässt aber Tiefe vermissen und kam recht einfach daher. Gewohnt hochwertig und absolut erstklassig war der Soundtrack – oftmals wollte ich mich gar nicht mehr vom Fleck bewegen, um den epischen Klängen noch ein wenig länger lauschen zu können. Schade, dass die Demo nur so kurz ging! Meiner Vorfreude hat sie jedoch keinen großen Abbruch getan, auch wenn ich weiterhin eher skeptisch bin. Zu groß ist die Angst vor einem generischen Action-Rollenspiel ohne den ehemaligen Charme, der die Reihe für mich ausmacht. Ich bin gespannt, Ihr auch?

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