Das Märchen

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Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale ist ein großes Abenteuer

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale erzählt die Geschichte von Prinz Pietro, einem fröhlichen und liebenswerten Jungen, der bei Beginn unserer Reise seinen 13ten Geburtstag feiert. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht eine neue, besorgniserregende Bedrohung: Monster, auch „Black Biests“ genannt, infizieren das Land und terrorisieren die Bevölkerung. Nicht nur PoPoLoCrois wird von den Bestien heimgesucht, auch Lady Marmela, ein weit gereister Gast aus Galariland, berichtet von ihnen. Als sie erklärt, dass sie von einem Zauber wisse, der beide Länder retten könne, aber nur eine Person mit reinstem Herzen ihn erlernen könne, fällt die Wahl schnell auf den jungen Prinzen. Lady Marmela teleportiert Pietro nach Galariland und schnell wird klar: Ob er jemals nach PoPoLoCrois zurückkehren kann, ist ungewiss.

Glücklicherweise steckt Pietro nicht so schnell den Kopf in den Sand, sondern sucht mutig nach einer Lösung für das Monsterproblem und einen Weg zurück nach Hause. Er lässt sich auf einer verlassenen Farm nieder, freundet sich mit Bewohnern von Galariland an und erfährt von den „Four Farms of Light“, die den Segen der Göttin Galariel wieder zurückbringen sollen.

Der 3DS-Titel spinnt einen märchenhaften Plot, wie wir ihn schon oft in ähnlicher Form gesehen haben. Das mag im ersten Moment negativ klingen, Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale lebt allerdings vor allem von seinen charmanten Charakteren, die es stetig schaffen uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dabei nimmt sich das Spiel zu keinem Zeitpunkt zu ernst und überzeugt mit quirligen Dialogen – selbst von unwichtigen NPCs. 

Während die Geschichte und Charaktere, also der PoPoLoCrois-Part des Crossovers, ein positives Bild hinterlassen, ist die Story of Seasons-Komponente etwas untergegangen. Zwar durchaus ausgereift, aber leider gibt es nicht genügend Anreiz um sich dem Farming zu widmen. Im Prinzip kann man sich ganz auf den Plot konzentrieren und die Simulation vernachlässigen. Da hätte man sicherlich mehr erwarten können, gerade weil sich Story of Seasons großer Beliebtheit erfreut.

JRPG durch und durch 

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Das Kampfsystem ist leider wenig innovativ

Da der größte Teil des Spiels ein klassisches JRPG ist, verbringen wir viel Zeit mit Zufalls-und Bosskämpfen, Dungeons und der linearen Storyline. Genau wie der Plot kommt einem auch das Kampfsystem sehr bekannt vor und ist leider sehr repetitiv geraten. Auf einem Rasterfeld stellen wir uns unseren Feinden, können die Charaktere durch Bewegen in eine günstigere Position bringen, Skills und Items benutzen und natürlich auch flüchten. Ein cooles Feature sind die Paar-Skills – mit ihm können wir Fähigkeiten zusammen mit einem anderen Charakter ausführen und müssen dafür nur einmal MP zahlen. Haben wir keine Lust mehr auf Zufallskämpfe oder wollen sogar noch viel mehr davon, können wir die Häufigkeit der Kämpfe in den Einstellungen anpassen. Wollen wir dem Grinding ganz entgehen, gibt es sogar noch eine Auto-Kampf Funktion, mit der unsere Helden komplett eigenständig fighten.

Lockeres Farming 

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Wenig Story of Seasons, viel PoPoLoCrois

Ganz darf die Story of Seasons Komponente natürlich nicht fehlen. Auch wenn sie für die Story kaum relevant ist und man sie sogar komplett ignorieren kann, wenn man möchte, lockert es das Spiel auf und erweitert es um einige Stunden Spielzeit. Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale besinnt sich dabei mehr auf den ursprünglichen Harvest Moon-Teil und beschränkt sich auf das reine Farmen und Großziehen von Tieren. Während unserem Abenteuer finden wir immer wieder Farmen, die wir aufpeppeln müssen. Events und einen Ausdauerbalken gibt es nicht. Leichte Beziehungen mit anderen Charakteren kann man allerdings pflegen – in dem Umfang von Story of Seasons aber nicht, denn Pietro ist erst 13 Jahre alt und hat mit der Zauberin Narcia bereits einen Schwarm. Wer ein Spiel mit vielen Farm-Elementen sucht, könnte bei Stardew Valley für den PC fündig werden.

Heile Welt

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Besonders gut gelungen ist die Grafik

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale hat eine wunderbare 3D-Grafik, die einen direkt in die märchenhafte Welt und Geschichte entführt. Mit ihrer bunten Umgebung und erstaunlich vielen Details kann das Spiel auf alle Fälle überzeugen und erinnert an alte RPG-Zeiten. Wichtige Story-Szenen werden gezeichnet und animiert dargestellt und man freut sich immer wieder über eine der schönen Cutscenes.

Der Soundtrack von PoPoLoCrois Komponist Yoshiyuki Sahashi ist abwechslungsreich und hebt sich von klassischen RPGs ab. Auf der einen Seite gibt es harmonische und beruhigende Tracks, perfekt für Farming-Sessions, in Dungeons und im Kampf klingen uns dann elektronische Melodien entgegen. Eins ist klar: So schnell vergisst man den Soundtrack auf keinen Fall. Neben dem tollen OST kann das 3DS-Spiel auch mit seiner Synchronisation überzeugen. Uns stehen neben der englischen Sprachausgabe auch eine japanische zur Verfügung, eine deutsche Lokalisation gibt es hingegen nicht. Die japanische Synchronisation bietet sogar gleich zwei Varianten für die Hauptcharaktere Pietro und Narcia: Eine mit den klassischen Sprechern im 90er Jahre-Anime-Stil und eine moderne. Weite Teile der Dialoge sind vertont, allerdings verwirrt die Synchronisation mit komischen Sprüngen zwischen komplett vertont, gar nicht vertont und nur halb. Oft ist es mir passiert, dass ich nach 2 Minuten komplett vertontem Dialog, auf den vier Sätze Stille und dann wieder Sprachausgabe folgten, einen Bug vermutete.

Fazit

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Das Spiel lebt vor allem von seinen Charakteren

Meine Zeit mit Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale habe ich auf jeden Fall genossen. Vor allem die lustigen Dialoge und Charaktere haben es mir angetan. Trotz bösen Monstern scheint hier noch alles harmonisch, ehrlich und schreit nach Abenteuer. Die Harmonie des 3DS-Titels spiegelt sich auch im Schwierigkeitsgrad wieder, den man zwar einstellen kann, aber kaum eine Herausforderung bietet. Enttäuscht war ich auch darüber, dass der Story of Season-Part zu kurz kam und sogar komplett ignoriert werden kann. Der Grafikstil und der Soundtrack sind absolut passend, ich wünschte nur, das Kampfsystem hätte mich ebenfalls überzeugen können. Leider ist es viel zu repetitiv für meinen Geschmack und bietet kaum Spieltiefe. Herausgekommen ist ein solides 3DS-Abenteuer für Groß und Klein.

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