Hoffnung für Bewohner einer sterbenden Homeworld

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Da kommen wir durch, Commander

Mit Deserts of Kharak gehen wir zu den Wurzeln von Homeworld. Eine Anomalie, die tief in der südlichen Wüste gefunden wird, verleitet die Bewohner des sterbenden Planeten dazu Expeditionen zu starten, um besagtes Artefakt zu bergen. Doch eine Erkundungsmission birgt auch Gefahren. Erfahrt in der Kampagne des Spiels, wie Rachel S’jet diesem Abenteuer beiwohnt und insgesamt 13 Story-Missionen durchlebt. Ausgeschmückt wird die etwa 10 Stunden lange Kampagne mit gezeichneten sowie wundervoll animierten Zwischensequenzen, die sich sehen lassen können.

Strategie 101 mit einem Hauch Extras

Homeworld Veteranen fühlen sich auch ohne Einsatzbasis wie zuhause, denn Homeworld gibt es nur das Mutterschiff. Von hier aus befehligt Ihr eure Einheiten und produziert neue Fahrzeuge. Die mobile Einsatzbasis dient ebenfalls als Forschungsstation und für das Ressourcenmanagement. Mit den richtigen Upgrades lässt sich so neue Kriegsmaschinerie herstellen direkt vor Ort herstellen. Als besonderes Schmankerl könnt ihr eure Energie upgraden und auf die Offensiv- und Defensivsysteme eures Schiffs verteilen.

Kharak stellt euch Zwei verwertbare Ressourcen zur Verfügung, welche ihr mit euren Erntemaschinen sammeln könnt. Dabei gilt die Regel, dass ein Vorkommen jeweils nur 1-2 Sammeleinheiten bedienen kann. Auf der Karte gibt es aber in versteckten Gebäuden genug Ressourcen für ein langes Spiel. Damit ihr trotz Ressourcenüberschuss nicht die Server in die Knie zwingen könnt gibt es ein Einheitenlimit, welches durch entsprechende Forschungen erhöht werden kann.

Tief in der Materie

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Grandiose Effekte

Die Einheiten sind auf das alte Schere-Stein-Papier-Prinzip ausgelegt, wie es in dem Genre üblich ist. Wenn eine Railgun Einheit schießt hat diese beispielsweise einen Vorteil gegenüber gepanzerten Einheiten während diese einen klaren Vorteil gegen kleine und wendige Fahrzeuge haben, welche wiederum durch ihre Wendigkeit einen Vorteil gegenüber den Railguns haben. Mit einem perfekten Mix aus Truppen, oder vielleicht auch nur einem Einheitentyp, lässt sich der Gegenspieler dann schnell in die Knie zwingen.

Wenn Management wichtig ist, dann ist Micro-Management noch viel wichtiger – so auch im neuen Homeworld. Einheiten können erst mit eurer Unterstützung ihr volles Potenzial ausschöpfen. Ihr könnt auch eine spezielle Sensorkarte öffnen, mit der Ihr mit Leichtigkeit die Höhenunterschiede der Spielkarte sehen könnt. Nutzt das zu eurem Vorteil, indem Ihr eure Einheiten auf erhobenem Gelände platziert und ihnen einen Feuerbonus gebt.

Wir brauchen keine Angst vor künstlicher Intelligenz zu haben

Der Online Multiplayer bietet zwei unterschiedliche Fraktionen. Zum einen unterscheiden sie sich im Design, aber auch leicht im Gameplay. Die Matches können sich unter Umständen über mehrere Stunden ziehen, könnten aber auch bei einseitiger strategischer Raffinesse in einer Viertelstunde vorbei sein. Der Skirmish und Mehrspieler Modus bietet mit 9 Karten nicht unbedingt eine riesige Auswahl, bieten aber durch das dynamische Spielerlebnis durchaus genug Abwechslung für einige Stunden. Es gibt vier 2-Spieler Karten, vier 4-Spieler Karten und ein Schlachtfeld für 6 Spieler.

Wer lieber alleine spielt, wird nicht sehr lange Spaß an Homeworld haben, denn die KI agiert taktisch so klug wie ein Sandsturm. Sie produziert massig und wirft einem einfach alles entgegen, was die Ressourcen hergeben. Da wünscht man sich sehr schnell menschliche Gegenspieler herbei. Gewinnen könnt Ihr auf drei unterschiedliche Arten und Weisen: Alle „Mutterschiffe“ zerstören, alle Feindeinheiten zerstören oder eine bestimmte Anzahl an Artefakten bergen.

Spritziger Sand trifft basslastige Explosionen

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Die Atmosphäre ist stimmig

Der Sound ist geil. Wenn die Railguns sich aufladen, ihre Waffen ausrichten und den Gegner in einer sandigen Explosion ins Jenseits schicken, wird das mit einer Abfolge von Effekten begleitet, die einem das Ohr schmelzen können. Genauso lobenswert sind die grafischen Effekte. Die Schüsse eines Abwehrturms verfehlen schon einmal das Ziel und landen unweigerlich im Sand, welcher dann aufspritzt und sich langsam wieder auf den Wüstenboden legt. Bei etwa 200 Schüssen die Minute wird einem ein grafisches Spektakel präsentiert, an welchem man sich kaum sattsehen kann.

Fazit

Die Steuerung fiel mir in Homeworld anfangs nicht so leicht. Als ich die Kamera mit WASD bewegen wollte, habe ich stattdessen Befehle gegeben. Als ich im Anschluss das Optionsmenü öffnen wollte, um die Steuerung umzulegen, musste ich feststellen, dass die ESC-Taste nicht belegt ist. Nachdem ich zwei bis drei Mal auf die Tastatur geschlagen habe, um die richtige Taste zu finden, stellte ich fest, dass die „Pause“ Taste das Optionsmenü aufruft. Ha! Doch die Steuerung konnte ich trotzdem nicht umstellen, denn eine solche Funktion bietet das Spiel nicht. Die Benutzeroberfläche ist auch nicht besonders einsteigerfreundlich. In den alten Command & Conquer teilen war es klar: Basis anklicken und Gebäude wählen. Leider nicht ganz so übersichtlich wie in C&C ist es hier, denn verschiedene Fahrzeugklassen werden durch geometrische Symbole dargestellt. Nachdem ich das Tutorial gespielt habe, kam ich aber gut zurecht und habe meine Testzeit privat um einige Stunden ausgedehnt, weil es einfach Spaß macht. Für die Grafik und den Sound finde ich nur das eine Wort: Hammer. Ich kann nur noch einmal betonen, wie gut der aufspritzende Sand aussieht. Das Balancing schien mir auf den ersten Blick in Ordnung zu sein und ich hatte in meinen Mehrspieler Partien eine Menge Spaß. Jedoch ist das ein Prozess, der sich über Monate hinweg ziehen kann. Ich kann also jedem Strategie Liebhaber den neuen Homeworld Titel ans Herz legen.

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