Bei der Erweiterung The Crew: Wild Run handelt es sich keinesfalls um ein kleines Update: Entwickler Ivory Tower startet(/dreht) komplett durch und liefert neben Drift, Drag und Monstertrucks auch noch Motorräder und wirklich vielversprechende Community-Events. Es sind noch 31 Tage bis zum Release am 17.November. Zur Zeit befindet sich The Crew Wild Run in der Beta-Phase und wir erwarten vom Entwicklerteam noch einen letzten Feinschliff. Nichtsdestotrotz wollen wir euch unsere Ergebnisse über die Erweiterung nicht vorenthalten.

Starten mit den Schwächen: Woran es 2014 dem Hauptspiel The Crew am meisten gemangelt hat, war ein klares Konzept: Die Kombination aus Open-World-Arcade-Racer und MMO wurde gut aufgenommen, im Endeffekt traf man aber relativ wenig auf Mitfahrer und spielte das Game eher wegen der umwerfenden, weitläufigen Landschaft Nord-Amerikas.

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© Ubisoft

Genau damit räumen die Entwickler komplett auf: Neben zahlreichen neuen Features stehen vor allem die dreitätigen Summits, die wöchentlich neue Herausforderungen und Aufgaben liefern, im Vordergrund. Hier können sich die Top-Spieler neue Bauteile oder sogar komplett neue Karren verdienen. Dabei zieht das riesige Auto-Festival von Ort zu Ort, komplett durch die ganze USA. Das sorgt für mehr Kontakt zu Mitfahrern, fördert den Erkundungsdrang und bietet mit jedem Ort auch ein komplett anderes Setting für die Challenges. Gleichzeitig passt das Festival, indem es auch um Erfahrung und Levelaufstieg geht, prima in den MMO-Gedanken.

Neben diesen Commnuityevents hat Ivory Tower aber noch ganz andere Features parat:

Bei den Drift-Challenges kommt es auf die exakt genommenen Kurven, Punkte und Combos an. Die Mechanik selbst funktioniert gut, benötigt aber wie erwartet einiges an Fingerspitzengefühl und Einarbeitung. Die bombastischen Drag-Rennen bestehen hauptsächlich aus drei Elementen: 1. Reifen aufwärmen – 2. Im richtigen Moment durchstarten – 3. Im richtigen Moment schalten. Es kommt also nur auf das Timing an, was Drag-Rennen zu einer Art spektakulärem, kleinen Minispiel macht.

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Wirklich Stimmung kommt bei den Monster-Truck-Herausforderungen auf. Hier müssen möglichst viele Punkte erzielt werden. Dafür steht zur Zeit (nur) ein mit Spielzeug gefülltes Stadion zur Verfügung, indem es von Rampen, Bühnen und Half-Pipes wimmelt. Die häusergroßen Boliden fahren sich allerdings auch außerhalb des Showkampfes sauber und sorgen garantiert für „Abwechslung“.

Wem diese Inhalte noch nicht genug sind, der kann sich über Motorräder freuen: Die zweirädrigen Gefährte steuern sich deutlich schärfer als ihre vierrädrigen Kollegen und sind entsprechend empfindlich. Dabei ist das Fahrgefühl insgesamt irgendwo zwischen Realismus und Arcade angelegt. Die rauschende Geschwindigkeit, die einem bei den Motorrädern überkommt, ist in jedem Fall einmalig – vor allem wenn Monster-Trucks überholt werden.

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© Ubisoft

Ivory Tower liefert mit The Crew: Wild Run auch einen Streckeneditor, der es uns erlaubt mit wenigen Klicks Checkpoint-Rennen umzusetzen. Noch gibt es hier nicht viele Einstellungsmöglichkeiten, die individuellen Rennen machen aber trotzdem Laune – gerade weil die teilweise unberechenbar platzierten Checkpoints eine Herausforderung im besten Sinne an die eigenen Fahrfähigkeiten stellen.

Neben dem so hinzugefügten Feuerwerk an Features geht es natürlich auch wieder anders: Raus aufs Land und einfach Fahren! Das weitläufige und wunderschöne Nord-Amerika bietet sich da natürlich besonders an. Hier zeigt sich dann auch das versprochene Grafik-Update: Ivory Towers hat die Unterstützung für die alten Konsolen mit der Erweiterung über Bord geworfen und holt nun scheinbar alles aus der Next-Gen raus. Es wirkt als hätte jemand am Objektiv gedreht. Das Feeling des offenen Kontinents kommt noch besser rüber als im Originalspiel.

Unterstrichen wird das von den neuen Wettereffekten, die neben optischen natürlich auch spielerische Auswirkungen haben. Nur die reflektionsstarken Wasserlachen wirken ein wenig außerirdisch. – Ein kleines Negativ im ansonsten detailreich gestalteten Nordamerika.

Man hat das Gefühl, dass bei den Entwicklern neben dem Gruppengefühl vor allem der Spaß ins Zentrum gerückt ist: Das eine manifestiert sich in einem ausgeklügelteren Multiplayer-System, das andere in Monster-Trucks. Vielleicht werden bis zum Release ja auch Kollisionsphysik und Level-System noch ein wenig überarbeitet. Wenn dann tatsächlich so etwas wie ein communityfähiges MMO entsteht, steht The Crew: Wild Run nichts mehr im Wege.

[pricemesh]

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