Man kann die Uhr danach stellen – oder eher seinen Kalender: In fünf Monaten wird es ein spürbares Zwischenhoch bei den Verkaufszahlen der PlayStation 4 geben. Dann nämlich erscheint Uncharted 4: A Thief’s End und das Ende eine der besten Spielereihen auf der PlayStation. Das ist für Novizen wie Veteranen der Serie ein guter Anlass, um die bisherigen Abenteuer von Nathan Drake noch einmal Revue passieren zu lassen.

Und Bluepoint games, die Verantwortlichen der Remaster-Collection werden dem Anlass auch voll gerecht. Klar hat man darauf verzichtet mit Golden Abyss noch den Vita-Ableger auf der PS4 zu versoften, doch das lassen wir gerne so durchgehen.

The-Nathan-Drake-Collection

Grafische Frischzellenkur

Mit der Nathan Drake Collection bekommen wir Uncharted 1-3 in 1080p und 60 fps geliefert – inklusive deutlich höher aufgelösten Texturen, verbesserten Effekten und Shadern und überarbeiteten Charaktermodellen. Dies fällt vor allem beim ersten Teil auf. Zwar ist hier immer noch ein sichtbares Gefälle zum dritten Teil vorhanden – dennoch hat Bluepoint den Protagonisten den wächsernen Look der Originalveröffentlichung austreiben können.

Darüber hinaus wurden Die Kamerabewegungen, Zielhilfe (auch mit den Granaten) und die Tastenbelegung aneinander angepasst, so dass man sich zwischen den Spielen nicht mehr umgewöhnen muss. Auch der Sound wurde aufpoliert um die modernen Surround-Systeme unterstützen zu können – gleiches gilt für die Zwischensequenzen.

Was gibt’s dazu?

Abgesehen von den audiovisuellen Modernisierungen wurden der Nathan Drake Collection zwei neue Schwierigkeitsgrade spendiert. Der „Forscher“-Modus ist der mit Abstand leichteste und ist für Spieler da, die einfach nur die Story und die Inszenierung genießen wollen. Hier ist Nate in Feuergefechten kaum tot zu kriegen. Dagegen ist bei dem „Gnadenlos“-Modus der Name Programm und nach zwei, drei Treffern ist der Ofen aus. Dieser Modus richtet sich also nur an absolute Experten – ebenso wie der „Speedrun“-Modus, der sich explizit an die entsprechende Klientel richtet. Hier geht es ausschließlich darum, Bestzeiten in den jeweiligen Kapiteln aufzustellen.

Darüber hinaus gibt es noch kleinere Spielereien wie den obligatorischen Fotomodus für Remaster-Versionen und Bestenlisten, in denen man sich mit den Freunden messen kann und die anzeigen, wer zum Beispiel am meisten Kopfschüsse verteilt hat etc.. Weggefallen hingegen sind die Multiplayermodi. Um sich wieder mit anderen Schatzjägern messen zu können, wird man sich wohl bis Uncharted 4 gedulden müssen.

Uncharted-Collection

Schön dass es euch gibt!

Das kann man nicht fett genug schreiben: Schön dass es euch gibt! Nach 8 Jahren, die seit der Veröffentlichung des ersten Uncharted vergangen sind, war ich erst einmal skeptisch, ob die Reihe mich noch ein zweites Mal packen kann. Doch sie kann! Kaum eine andere Spielereihe hat es so meisterhaft verstanden, Story, Charaktere, Dialoge und Actionsequenzen so meisterhaft miteinander zu verquicken wie Uncharted. Natürlich sind die Spiele nicht perfekt, auch wenn Teil 2 schon nah an der Makellosigkeit vorbeischrammt, und Kritiker des Gameplays liegen auch nicht falsch, wenn sie die etwas generischen Ballereien beanstanden und die Tatsache, dass der eigentlich so smarte und unschuldige Nathan Drake gegen Ende des dritten Teils einen Bodycount hinlegt, der der Einwohnerzahl einen Kleinstadt gleichkommt. Dennoch findet sich in jeder noch so guten Spielebibliothek kaum ein Titel, der sich so rund und organisch anfühlt wie jeder der drei Uncharted-Spiele.

Fazit:

Ich kann nur Jedem raten, der bisher noch nicht in den Genuss der Reihe kam: Legt euch diese Collection zu! Drei der besten Action-Adventures aller Zeiten erwarten euch und dazu noch einige der liebenswertesten Protagonisten. Von den glaubwürdigen Charakteren und leichtfüßigen Dialogen ganz zu schweigen. Und auch Spieler, die bereits Uncharted-Fans sind können ruhigen Gewissens der Versuchung nachgeben, ihre Lieblingsserie auf einer Blu-ray gesammelt im Regal stehen zu haben.

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