Der Film Mad Max – Fury Road war mit Sicherheit eines der absoluten Filmhighlights dieses Jahres. Nun wollen die Entwickler der Avalanche Studios ein ebenso beeindruckendes Spiel im selben Universum abliefern. Ob das sowohl optisch als auch spielerisch funktioniert, klärt unser Test.

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Mad Max wirft uns brachial und packend inszeniert direkt ins Geschehen. Dem namensgebenden Hauptcharakter Max, fehlt nur noch etwas Benzin um sich endlich aus der höllenhafte Wüste abzusetzen (so hofft er zumindest). Doch die Warboys, angeführt von Warlord Scrotus, sind ihm dicht auf den Fersen und nach einer blutigen Begegnung mit Ihnen ist Max um ein Auto (seinen berühmten Interceptor) ärmer und dafür um einen Erzfeind (Scrotus) reicher.

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Daher geht es für nun erstmal wieder ums nackte Überleben und darum einen neuen fahrbaren Untersatz zu organisieren, hier übernimmt der Spieler die Kontrolle. Was erstmal nach einer aussichtslosen Situation klingt gewinnt schnell an Fahrt (haha) denn Max trifft den skurrilen Charakter  Chumbucket, der ihn für eine Art Propheten hält. Der mechanisch begabte Glöckner der Wüste will daher für Max eine neue, schlagkräftige Karre zusammenschrauben, den Magnum Opus.

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Magnum Opus – Ein Bastlertraum

Mad Max legt damit stark los und liefert dem Spieler eine sehr spaßige Motivation in Form des äußerst umfangreich aufrüstbaren Wagens, Magnum Opus. Dieser kann durch das Erfüllen von Quests und das Sammeln von Schrott immer weiter mit Waffen, Panzerung und Extras aufgerüstet sowie umdesigned werden. Ein Heidenspaß, vor allem weil die Extras spürbare Verbesserung und Abwechslung in die ohnehin sehr amüsanten Gefechte auf vier Rädern bringen. Auch lassen sich durch die verschiedenen Upgrades unterschiedliche Präferenzen im Spiel- und Kampfstil verwirklichen, etwa einen Schwerpunkt auf Waffen oder auf Geschwindigkeit zu legen.

Hinzu kommt ein ähnliches Upgrade-System für Max eigene Fähigkeiten. Etwa mehr Lebensenergie oder eine erhöhte Ressourcengewinnung lassen sich freischalten. Hier gibt es allerdings einige Probleme beim Balancing.

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Ohne Wasser und Benzin ist alles nichts… Gut das es überall rumsteht.

Die Survival Elemente von Mad Max fügen sich stimmig in die Welt ein. So muss Max Wasser trinken oder Nahrung (etwa in Form von Hundefutter… mmhhm.) zu sich nehmen um seine Lebensenergie aufzufüllen. Und sein Auto benötigt natürlich Benzin, das Gold der Wüste von Mad Max oder so möchte man zumindest meinen. Leider bleibt Avanlanche hier etwas inkonsequent und verteilt das wertvolle Gut allzu großzügig auf der Karte. Das es dann noch an zahlreichen Stellen als Sprengstoff fungiert, sorgt zwar für unterhaltsame Explosionen und macht spielerisch Sinn, passt jedoch nicht so recht in die Welt hinein. Wir tanken an jeder befreundeten Festung automatisch voll und Benzin Kanister sind auch in freien   Spielwelt an jeder Ecke zu finden. So werden die Survival-Aspekte eher zu Beiwerk und treten rasch in den Hintergrund, vor allem wenn man die Fähigkeiten zum besseren Ressourcen-Management von Max wählt. Danach war es kaum bis nie nötig den Tank überhaupt manuell nachzufüllen. Schade eigentlich, denn das Survival Element hätte einen starken Ausgleich zu den genialen, aber auch ein klein wenig repetitiven Action-Sequenzen sein können.

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Durchkämmt die ganze Wüste! Und die karge Steinlandschaft! Und die Mülldeponie!

Die Atmosphäre von Mad Max ist insgesamt sehr gelungen, das Art-Design ist äußerst stimmig und lehnt sich stark an Fury Road an, auch wenn das Spiel offiziell nichts mit dem Film zu tun haben will. Die Umgebungen sind auf den ersten und zweiten Blick überwältigend schön und die kargen, hügeligen Wüsten und Steinlandschaften bieten launige Pisten zum erkunden und durch brettern. Allerdings hat man sich nach 10-12 Stunden ein wenig an der Wüste satt gesehen und auch die anderen Gebiete (Stein- und Kalklandschaften) bieten da nur mäßige Besserung. Einzige Ausnahme ist der riesige, brennende Müllberg von Gastown. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass in einem Endzeit-Spiel keine blühenden Landschaften zu finden sind, aber es fehlt trotzdem ein wenig an Abwechslungsreichtum, da die Festungen und Unterschlupfe nach einiger Zeit etwas generisch wirken. So gestalten sich die Missionen vor allem im ersten Drittel rasch etwas eintönig, überraschen dann mit neuen Elementen bevor sie sich wieder in unterhaltsamer, aber eher kurzweiliger Action verlieren. Alles in allem  in die Landschaft von Mad Max  hübsch und stimmig, hätte aber eine Note mehr Vielfalt vertragen können.

Fazit:
Mehr als mittelmäßig ist Mad Max allemal. Es passiert ja nicht oft, dass Spiele  auf Grundlage eines Filmuniversums überhaupt an die Stimmung der Vorlage heran reichen und das gelingt dem Avalanche Titel in vielerlei Hinsicht. Vor allem die packenden Duelle auf vier Rädern, verbunden mit dem motivierenden Upgrade-System sorgen für launige Action und viel kurzweilige Unterhaltung. Wenn Avalanche vielleicht noch einen Hardcore-Modus mit stärkerer Betonung der Survival-Aspekte nachliefern würde, wäre der Titel vollends rund. Auch so bietet er jedoch in jedem Fall launige Action in stimmiger Kulisse und ist für alle Fans der Vorlage sowie diejenigen die noch bis zum Erscheinen von Fallout 4 auf Endzeit-Entzug sind einen Blick wert.

[pricemesh]

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