Es wurde viel gehyped, aber auch gemeckert und gemosert in den letzten Wochen und mit ähnlichen gemischten Gefühlen und Erwartungen bin ich an die Star Wars: Battlefront Preview heran gegangen.
Den Anfang macht das bereits von der E3 bekannte Koop-Survival-Level auf Tatooine, in dem sich zwei Spieler gegen immer stärker werdende Wellen von imperialen Sturmtruppen erwehren müssen. Klingt erstmal nach launiger Koop-Action und das ist es auch, allerdings mit einigen Einschränkungen. So rennen uns die imperialen Truppen so unkoordiniert und ziellos vor die Flinte, dass weniger Schlacht- und mehr Gemetzelatmosphäre aufkommt. Vergleiche zu einem Zombie-Survival-Modus drängen sich auf und auch wenn Sturmtruppen immer eher Kanonenfutter waren, stellt man sich die Frage: Ist das noch Star Wars? Es ist jedenfalls Geschmackssache und taugt eher für ein kurzweiliges Spielerlebnis.
Über den Wolken, muss das Star Wars Feeling wohl grenzenlos sein
Ganz anders sieht das im zweiten Spielmodus aus. In der X-Wing vs. Tie-Fighter Luftschlacht fliegen die Fetzen und bereits nach wenigen Momenten reißen einen die turbulenten Gefechte mit. Wir spielen 20 gegen 20, wobei auf jeder Seite 10 KI-Kollegen mitfliegen (Laut EA um auch den weniger talentierten Kollegen nicht den Spaß zu verderben. Dem Kollegen rechts von uns hat dies leider nichts genützt. 0 Abschüsse nach 30 Minuten, bitter). Im fertigen Spiel allerdings sollten diese Positionen auch von Spielern übernommen werden können. Die Action ist rasant und die Bedienung geht, trotz für mich ungewohnter Konsolensteuerung, leicht von der Hand. Sowohl X-Wings als auch Tie-Fighter verfügen über besondere Fähigkeiten, welche ihnen kleinere Vorteile bringen wie etwa einen kurzen Geschwindigkeitsboost oder ein Schild. Außerdem verfügt jeder Flieger über einige vordefinierte Ausweichmanöver. Das hält die Gefechte dynamisch und führt zu spannenden Zweikämpfen indem wir uns an unsere Gegner heften oder versuchen sie abzuschütteln. Außerdem ist es möglich über das Aufsammeln von Power-Ups seine Schilde wieder aufzuladen und den legendären Millennium-Falken für einige Zeit freizuschalten.
The Sound is strong with this one
Die Soundkulisse ist dabei sehr bombastisch und zieht einen sofort in die Schlacht rein. Die überarbeiteten Original-Soundeffekte kombiniert mit der Original-Musik sind einfach unschlagbar um Nostalgie und Schlachtatmosphäre zu erzeugen. Die Laser- und Blastereffekte verstärken außerdem das Gefühl sich in einem wilden Getümmel aus Widersachern zu befinden. Um hier nicht die Übersicht zu verlieren kann man seinen Gegner anvisieren wodurch, zumindest auf der Konsole, auch eine leichte Zielhilfe aktiv wird. Dies geht allerdings nur solange sie nicht zu arg vom Blickfeld entfernt sind was auch einem ständigen, sehr spaßigen Wechselspiel zwischen Gegner im Blick behalten und eigene Verfolger abschütteln führt.
Nicht nur für Konsolen entwickeln, du solltest.
Die Grafik lässt uns dagegen eher mit einem mäßigen Eindruck zurück. Zwar sind die Modelle der Schiffe hübsch gestaltet und die Animationen der Figuren durchaus gelungen aber die Texturen könnten durchaus höher aufgelöst sein. So sieht Battlefield 4, auf dem PC, zum Teil deutlich besser aus als das was uns die Konsolenversion von Battlefront da vorführt. Es bleibt natürlich abzuwarten wie viel hübscher und detailreicher die PC-Version letztendlich daher kommt, aber man kommt nicht umhin als hier das Gefühl zu bekommen die Konsolen halten das Potenzial der Engine in Geiselhaft. Von einer Grafik wie sie etwa beim ersten „In-Engine“-Trailer in der Speeder-Szene zusehen war ist das momentane Spiel jedenfalls Welten entfernt.
Auch wird es wohl keine Schlachten mit 32 gegen 32 oder gar 64 gegen 64 Spielern geben, obwohl dies technisch auf dem PC problemlos möglich wäre. Das tut dem Spiel keinen Abbruch ist jedoch für Fans des Vorgängers eine kleine Ernüchterung.
Fazit:
Bei aller Kritik, Star Wars: Battlefront macht Spaß und ist für Fans von Star Wars und Battlefield ein Muss, denn es ist eine gelungene Fusion von beidem. Fans, die mit einem von beiden weniger Anfangen können oder vor allem Battlefront II gespielt haben, sollten zumindest mal einen Blick riskieren, denn Battlefront gelingt es durchaus einige Akzente zu setzen und kann vor allem bei der Atmosphäre durch das hervorragende Sounddesign punkten. Ob die verschiedenen Spielmodi auch langfristig motivieren und wie sehr die geringe Spielerzahl an der Schlachtatmosphäre nagt, wird schlussendlich erst die fertige Version zeigen. Wir sind jedenfalls gespannt.
Star Wars: Battlefront erscheint am 19.11.2015 für PC, Playstation 4 und XboxOne.
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