Groß, größer, Witcher zum Ersten. Episch, epischer, Witcher zum Zweiten. Schön, schöner, Witcher zum Dritten. The Witcher 3: Wild Hunt kam in einer kaum gekannten Hypewelle in unsere Redaktion geschwemmt und musste sich von uns Berufsskeptikern die Frage gefallen lassen: Bist du wirklich so gut? Spoiler: Dreimal ja! Doch wo fang ich an…

Wie in alten Zeiten…

Hallo liebe Leser. Ihr trefft mich heute in absolut verzücktem Zustand an. So etwas ist mir schon lange nicht mehr passiert. Erinnert ihr euch noch an diese Spiele, die einen nicht mehr losgelassen haben? Um sie zu spielen haben wir auf schulische Anwesenheit verzichtet, wohltuenden Schlaf gegen unruhiges Herumgewälze und diffuse Träume eingetauscht und abends das Training sausen lassen, weil man einfach weitermachen musste. Die Final Fantasy-Teile 6-10 waren für mich solche Kandidaten oder irgendwie auch Gothic 2.

Aber man wird älter, abgebrühter und meint irgendwann alles gesehen zu haben. Neuere Final Fantasy’s und Konsorten kann ich schon aufgrund der quitschbunten Charaktere und kreischenden Animemädels nicht mehr ernst nehmen und man fragt sich unwillkürlich, ob man mit Cloud aus FF7 auch so stark mitgefiebert hätte, hätten Grafik und fehlende Sprachausgabe damals nicht kaschiert, dass er doch ein ziemlicher Emo ist. Gleiches gilt übrigens auch für Squall aus FF8. Hm.

Als The Witcher 3 nun vor einiger Zeit auf meinen Schreibtisch und anschließend in einem Rutsch ins Laufwerk flatterte, hatte ich mich auf einen seriösen Test vorbereitet. Wie ist das Gameplay – motivierend? Taugt die Story was? Wie steht’s mit der heißdiskutierten Grafik? Doch schon nach wenigen Stunden wurden die Notizen immer schmaler, das Grinsen breiter und es wurde feierlich beschlossen, dass 7 Stunden Schlaf pro Nacht ein absolut alberner Luxus ist. Braucht kein Mensch.

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…und doch ganz anders

Jawoll, so wie Final Fantasy 7 für mich beim ersten Mal spielen genau das Richtige war, ist The Witcher 3 nun ein Rollenspiel für Erwachsene, das mich als 26jährigen mit seiner großartigen Story, echten und vielschichtigen Charakteren und einer unfassbar dichten Atmosphäre einfängt und schlicht und ergreifend nicht mehr freigeben will. Die Welt des Witchers ist ein dunkler Ort voller Krieg, Rassismus, Gier und allen nur denkbaren Übeln, die hier mit der notwendigen Ernsthaftigkeit behandelt werden. Dennoch wird man sich nie belehrt fühlen oder die Lust am Spielen verlieren.

Gerne würde ich an dieser Stelle etwas zur verdammt guten Story bis zum verdammt guten Ende schreiben, aber ich werde diesen Artikel komplett spoilerfrei halten. Apropos Spoiler: The Witcher 3 orientiert sich wesentlich stärker an der Buchvorlage von Andrzej Sapkowski als die Vorgänger das taten. Die gedruckten Geschichten und die Story von The Witcher 3 laufen also Gefahr sich gegenseitig zu spoilern – Fans seien gewarnt.

Ihr übernehmt, wie gehabt, die Rolle des Geralt von Riva, einem Hexer, also einem professionellen Monsterjäger, dessen Markenzeichen die silbernen Haare und die beiden Schwerter auf dem Rücken sind. Die Waffe aus Silber wird gegen Monster und Unterweltbewohner geführt, während die Stahlwaffe für die weltlichen Bedrohungen gedacht ist.

Doch was ihn in The Witcher 3 umtreibt sind nicht die stattlichen Kopfgelder, die auf die örtlichen Monster ausgesetzt sind – nun, zumindest nicht primär. Vielmehr seid ihr zu Beginn auf der Suche nach den zwei großen Frauen in eurem Leben. Denn auch wenn böse Zungen Geralt aufgrund seines ausgeprägten Hangs zur Vielweiberei auch gerne als den Bitcher bezeichnen, nimmt die magiekundige Yennefer noch einen besonderen Platz in seinem Herzen ein. Gleiches gilt insbesondere für seine Ziehtochter Ciri, die wieder aufgetaucht ist und nun von den Geistern der Wilden Jagd verfolgt wird..

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Guck mal wer da spricht

Keine Ahnung wer das sein soll? Kein Problem. Die Handlung des dritten Witcher-Teils ist weitgehend unabhängig von den ersten beiden Teilen. Spieler der ersten beiden Ableger werden zwar öfter den wohligen Schauer des Wiedererkennens verspüren und die ab und an eingestreuten Anspielungen verstehen, aber ich garantiere euch, dass ihr nach kurzer Eingewöhnung ganz und gar in der Welt verankert sein werdet und wenn euch jemand und 4 Uhr nachts weckt, um euch zu fragen, wer Nilfgaard regiert, werdet ihr wie aus der Pistole geschossen antworten können. Nachhilfestunden gibt es von dem sehr gut geführten Ingame-Glossar, der einem kurz auf die Sprünge hilft, woher man die alten Bekannten kennt und was es mit ihnen auf sich hat. Klingt zwar unsexy, aber es macht tatsächlich Spaß in ihm zu schmökern. Aber wie gesagt, ihr könnt euch diesen Hintergrund auch ohne zusätzliche Lektüre erspielen.

Mit diesem Wissen geht ihr die Hauptstory an. Bei den Kollegen habe ich gelesen, dass die Kampagne in 20 Stunden durchzuspielen ist, wenn man sich nur auf sie konzentriert, andere Quests links liegen lässt und die Dialoge überspringt. Keine Ahnung woher diese Zahl kommt. Denn The Witcher 3 so zu spielen wäre so, als ob man seinen Lieblings-Eisbecher in den Mülleimer ausleert, nur um schneller damit fertig zu sein. Denn tatsächlich ist die Story so gut geschrieben, dass sich selbst ungeduldige Spieler schwer tun werden, den NPCs das Wort abzuschneiden. Und das imposante daran ist, dass das nicht nur für die Hauptcharaktere gilt, sondern auch für Nebencharaktere, die in anderen Spielen nur als Halter von Dialogboxen dienen würden. Eindeutig gut oder böse gibt es kaum. Erst mag man den Gegenüber, erkennt dann, dass er doch ein ziemliches Schwein ist, nur um im nächsten Moment wieder Mitleid zu verspüren. Schlussendlich steht man da und weiß nicht ob man dem Gegenüber eine Gesichtsmassage mit den blanken Fäusten verpassen oder ihm auf den Rücken klopfen und einen Drink spendieren soll. Auch die Qualität der Aufgaben ist nicht davon abhängig, ob man sich in einem Haupt- oder Nebenquest befindet. Ein paar Mal fühlte ich mich an Skyrim erinnert, das zwar hie und da Magerkost in puncto Aufgabendesign, dafür aber zwischendurch die tollen Daedra-Sidequests anbot, die noch spannender waren als die Hauptstory. Nur dass man sich hier auf konstant hohem Niveau befindet!

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Die tollen Dialoge werden dabei nicht nur davon getragen, dass die Gespräche clever geschrieben wurden, sie wurden auch noch erstklassig vertont. Mit Asche auf meinem Haupt gestehe ich, dass ich die polnische Originalfassung nicht gespielt habe. Was ich jedoch sagen kann ist, dass die deutsche Lokalisation ordentlich geworden ist und die englische Version herausragend. Geralts Stimme ist dem deutschen (auch guten!) Pendant noch einmal um einiges überlegen und die generelle Stimm
ung der Welt wirkt im Englischen einfach authentischer. Das soll jetzt kein blöder Hipsterkommentar sein. Stellt die Sprache auf Englisch, lasst euch von einem Zwerg als Schwanzhobler bezeichnen und die Bandbreite der britischen Akzente auf euch wirken und dankt eurem Englischlehrer aus Klasse 5-9, dass er ab und an unangekündigte Vokabeltests schreiben lassen hat. Danke Herr Ahlsen, sie hatten Recht. Wer zum Beispiel Game of Thrones auf Englisch verfolgt, wird sich in der Sprache und dieser generellen „Dreckigkeit“ schnell zuhause fühlen.

Praktischerweise bietet das Spiel aber die Möglichkeit die Sprachen der Vertonung und der Untertitel beliebig zu kombinieren. Das Spielen in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln ist also kein Problem und auch zu empfehlen. Denn serientypisch kann euer Verhalten und die gewählte Dialogoption zu tiefgreifenden Veränderungen der Story führen. Und nur ganz selten stellt euch das Spiel vor klassische Mass Effect, Dragon Age oder Infamous-Entscheidungen der Marke „Wollt ihr das Kind retten oder lieber auf seinen Gebeinen Rumba tanzen und den Eltern den Mittelfinger ausstrecken“. Eindeutig schwarz und weiß ist oftmals nicht auszumachen und so bewegt ihr euch vielmehr in Grauzonen. Ab und an müsst ihr die Entscheidungen sogar unter Zeitdruck treffen und nicht selten hattet ihr zwar Gutes im Sinn, beschwört aber Unglück herauf, könnt ganze Questreihen entdecken, die euch sonst verwehrt gewesen wären und entscheidet über Leben und Tod.

An dieser Stelle ein kleiner Kritikpunkt („Endlich!“, werden manche sagen wollen). Zwar könnt ihr gegen Ende des Prologs fünf Entscheidungen aus The Witcher 2 übernehmen, allerdings beeinflussen diese nur, ob manche Charaktere einen Gastauftritt hinlegen oder nicht. Was uns bei The Witcher 2 also absolut fundamental und weltverändert erschien, ist hier nur eine Randnotiz. Gut für Neulinge des Spiels, enttäuschend für all jene, die bereits mehrere dutzend Stunden in die Serie investiert haben.

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Eine Welt zum Verneigen

The Witcher 3 bietet erstmals eine offene Welt. Zusätzlich dürft ihr in Seen tauchen und auf Berge klettern – die Map ist einfach gigantisch. Zwar ist die Karte in große Untergebiete eingeteilt aber diese sind für sich selbst genommen schon so groß, dass Niemand sich dabei ernsthaft beschweren kann.

Größe? Schön und gut. Aber jeder der schon einmal Feierlichkeiten in der Dusche eines NBA-Basketballteams nach einem Sieg gesehen hat, hofft doch, dass Größe allein nicht alles sein kann. Und tatsächlich hat CD Project Red es geschafft, und ich könnte schwören, dass das nur durch Magie möglich war, einen unfassbaren Detailgrad in der Welt sicherzustellen. Und zwar überall. Die Welt steckt so dermaßen voller Liebe, dass im Internet schon Hippie-Kommunen einen Trip nach Polen organisieren, um irgendwie an den Genpool der Leveldesigner von The Witcher 3 zu kommen und endlich „Love and Peace“ zu erreichen.

Wo doch normalerweise der Grundsatz gilt, dass man sich entweder für eine große oder eine detaillierte Welt entscheiden muss, machen die Entwickler hier einfach beides. So als hätten sie die Definition des Wortes „Dilemma“ nur flüchtig überflogen und als nicht gut genug befunden. Wunderschön ist das Ganze noch obendrein. Auf der PS4 freuen wir uns, nach dem Day-One Patch, über flüssige 30 fps (immerhin) und atemberaubende Sonnenuntergänge. Einzig die Ladezeiten sind ab und an ein wenig happig und womöglich gibt es den ein oder anderen, der sich an den Landschaftsstil, der manchmal so wirkt, als habe man ihn mit einem zu dicken Pinsel gemalt, stört. Aber Leute, das ist Meckern auf hohem Niveau!

Noch dazu bietet The Witcher 3 keine 08/50-Fantasywelt. Klar, es gibt Zwerge, Elfen, Wölfe und auch Drachen. Aber regiert wird die Umgebung durch Kreaturen, die eben noch nicht ausgelutscht sind. Hier ist ein Basilisk tatsächlich noch eine Chimäre aus Hahn und Drachenart und nicht einfach eine Riesenschlange. Und wenn eine Frau eine Fehlgeburt hatte und das arme unentwickelte Ding nur achtlos verscharrt wurde, kann es sein, dass es als dämonische Entität zurückkehrt und das Blut von Schwangeren trinkt bis es stark genug ist, die eigene Familie heimzusuchen. Erbaulich.

Und so freut man sich auf jede Begegnung in dieser Welt. Wird man eine neue Teufelei aufdecken, in die Abgründe der Menschheit schauen? Oder einen erstaunlichen Akt von Menschlichkeit bezeugen können, der sich doch immer wieder einmal auch an den dunkelsten Orten durchsetzt? Beides ist möglich und die Übergänge zwischen den Extremen stufenlos.

Doch egal ob ihr auf Story  und Atmosphäre oder auf rein spielerische Werte und natürlich „Looten und Leveln“ wert legt. Ihr kommt so oder so auf eure Kosten

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So. Viel. Zu. Tun.

Es ist schon ganz lustig. Beim Schreiben dieses Artikels denke ich das gleiche wie zu Beginn meiner Reise in The Witcher 3: Wo fange ich nur an und wie werde ich allem gerecht?

So ganz ohne das Gefühl der Überforderung kommt man am Anfang, gerade als Neueinsteiger, nämlich nicht aus. Es gibt alle paar Meter dutzende Items einzusammeln, die sich mit unseren Fähigkeiten als Alchemist weiterverarbeiten lassen oder aus denen wir beim Schmied nützliche Ausrüstungsgegenstände fertigen können. Das Inventar, wenn auch gut strukturiert, ist nach kurzer Zeit des manischen Blumenflückens und Kistendurchstöberns schon schwer überladen.

Tatsächlich ist das Craftingsystem auch nicht perfekt geraten, verfügt über mindestens ein Menü zu viel und könnte mehr Übersichtlichkeit vertragen. Ihr braucht für ein Schwert ein Monsterauge, habt aber keines zur Hand? Nun, da bleibt euch nichts anderes übrig als alle eure Gegenstände durchzugehen in der Hoffnung, dass sich beim Auseinandernehmen eines der glibberigen Dinger gewinnen lässt. Allerdings wächst man auch hier mit seinen Aufgaben und irgendwann ist der Groschen gefallen.

Gut so, denn ihr erhaltet alle Nase lang ein neues Alchemierezept oder Schemata für den Schmied eures Vertrauens. Sich mit der Materie vertraut zu machen lohnt sich also und schon bald fertigt ihr Bomben und Öle, als wäre es nichts und wisst welche Items man verkaufen und welche man auseinandernehmen sollte.

So gerüstet kann man sich einmal umschauen, was abseits des Weges auf einen wartet. Und das ist eine Menge. Von den „normalen“ Nebenmissionen und Ereignissen in der Welt einmal abgesehen (und allein dazu könnte man epische Geschichten schreiben) sind die interessantesten Nebenbeschäftigungen wohl die Hexeraufträge und die Schatzsuchen.

Allgegenwärtig bei beiden Arten der Quests: Euer Hexersinn. Durch die Mutationen eures Hexers habt ihr überlegene Sinne, die ihr auf Knopfdruck aktiviert und damit so etwas wie die Detektivsicht aus den Batman: Arkham-Teilen auslöst. So sichert ihr Spuren, folgt Gerüchen, findet versteckte Hinweise und zieht so Schlussfolgerungen, die euch
der Erfüllung eurer Aufgabe ein Stück näher bringen.

Bei den Hexeraufträgen bedeutet das: Monster jagen. Irgendwo terrorisiert ein Scheusal die Bevölkerung und es ist eure Aufgabe herauszufinden, was das für ein Untier ist und seinen Fluch zu brechen. Klingt nach: Hinreiten und wegkloppen! So einfach ist es jedoch nicht. Erscheinungen wollen erst hervorgelockt werden und auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist ihnen mit Buttonmashing nicht beizukommen. Ohne richtige Vorbereitung und das Ausnutzen der Schwächen des Biests, seid ihr bald Witcherpampe… so sollte es eigentlich immer sein. Ist es aber nicht. Durch die schiere Flut an Aufgaben und Möglichkeiten hat das Spiel ab und an Probleme mit dem Balancing. Es kann also sein, dass ihr mit normalen Gegnern Probleme habt und dann auf einen Boss trefft, den ihr nur verächtlich angucken müsst, damit er den Löffel abgibt. Eine gute Möglichkeit hier ist der frei wählbare Schwierigkeitsgrad ingame, sodass ihr das Niveau jederzeit und unkompliziert anpassen könnt.

Das wird euch auch bei den Schatzsuchen helfen. Hier könnt ihr Baupläne für legendäre Waffen finden, die alle ihre eigene kleine Geschichte haben und eurem Handwerk ordentlich weiterhelfen werden. Denn sobald ihr einen Schmied findet, der ausreichend qualifiziert ist und alle Materialien beisammen habt, lassen sich so außergewöhnliche Hexerwaffen und –rüstungen fertigen.

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Das weiße Ballett

In den Kämpfen selbst bewegt sich der weißhaarige Held übrigens elegant wie eh und je. Die Schlachten sind außergewöhnlich dynamisch und ihr habt das Gefühl durch Skill am Gamepad einen ordentlichen Unterschied zu machen. Seid ihr geschickt mit Block, Konter, Ausweichschritt, Rolle, leichtem und schwerem Angriff sowie eurer Magie, könnt ihr auch Feinde in den Staub schicken, die euch eigentlich überlegen sein sollten. Seid ihr eine Kartoffel, werdet ihr zu Muß. Ganz einfach. Das Kampfsystem bietet dabei eine schöne Lernkurve. Am Anfang seid ihr ungelenk unterwegs und kassiert gerne mal einen überflüssigen Treffer. Doch irgendwann habt ihr den Bogen raus, wechselt rasch zwischen Nah- und Fernkampf, streut hie und da eine Bombe ein und zeigt mit Schwert und Magie, dass sich Geralt nicht ganz zufällig auf Gewalt reimt. Denn so dynamisch und spaßig die Kämpfe auch sind, so blutig sind sie auch. Die vielen verschiedenen Gegner nötigen dem Spieler dabei auch immer eine andere Taktik und Spielstil ab. Chapeau! Allerdings sei hier dringend die Steuerung mit Gamepad empfohlen, die intuitiver und direkter gelungen ist als mit Keyboard und Maus.

Schade ist allerdings, dass die Charakterentwicklung recht dünn ausgefallen ist. Zwar lernen wir auch mal einen neuen Angriff oder eine Sekundärfunktion unserer magischen Zeichen, aber der Kampfstil zu Beginn und gegen Ende des Spiels unterscheidet sich – von unseren handwerklichen Fähigkeiten am Pad abgesehen – nicht großartig. Um mächtige Moves zu lernen, müssen wir uns recht stringent spezialisieren und selbst dann werden wir von Komplexität der Neuerungen nicht gerade erschlagen. Zudem können wir nicht alle neu entwickelten Talente aktivieren sondern sind im Charaktermenü auf 3, später 12 Skills limitiert, die wir gleichzeitig aktiviert haben können.

Mag jetzt dramatisch klingen, aber ihr werdet euch dennoch auf jedes Wolfsrudel stürzen um durch die Reihen zu wirbeln und Feuer und Stahl regnen zu lassen. Und sei es nur deswegen, um neue Ausrüstung zu erhalten. Das Itemdropping ist nämlich, so gut gestaltet, dass es immer eine ausgewogene Mischung gibt: Ihr findet ein Schwert, liebt es und wollt es nicht mehr hergeben und gerade wo ihr denkt, es könnte mal wieder was neues kommen: Tadaa!

 

Fazit

Mir ist beim Spielen von The Witcher 3 mehr als nur einmal das sprichwörtliche Blech weggeflogen. Unzählige Wow-Momente, gebanntes Verfolgen der Story, Lieben und Hassen der Charaktere, stundenlange Jagd nach besserer Ausrüstung und spannende Kämpfe. The Witcher 3 ist schlicht und ergreifend ein Meisterwerk und kann gar nicht anders als das Spiel des Jahres zu werden. 100+ Stunden sind im Nu vorüber und man muss nicht eine einzige bereuen. Selten habe ich mich so in eine Welt fallenlassen können und so widerstrebend eine Spielsession beendet.

Lasst es mich so sagen – Wenn ihr in diesem Jahr nur ein Spiel spielen wollt: Kauft euch The Witcher. Es wird euch daran erinnern, warum ihr irgendwann mal angefangen habt zu zocken und eine dichtere Atmosphäre erzeugen als ihr vor Release zu hoffen wagtet. 

 

 

[pricemesh]

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