SteelSeries veröffentlicht eine Headset-Serie, die die komplette Preisspanne von 50-200 Euro abdeckt. Wir haben es mit dem Siberia Elite Prism, dem Siberia V3 Prism, dem Siberia V3 und dem Siberia Raw Prism zu tun. Hier soll es zunächst um das Siberia V3 Prism gehen. Das Headset befindet sich mit 125 Euro im klaren Mittelfeld. Haben wir es also auch mit höchstdurchschnittlicher Leistung zu tun?
Erster Eindruck
SteelSeries verkauft das Siberia V3 Prism in gewohnt hochwertiger Verpackung. Im Paket selbst befindet sich das USB-Headset und eine Kurzanleitung. Das V3 Prism unterscheidet sich vom V3 hauptsächlich durch den USB-Anschluss und die integrierte Soundkarte, während das V3 analog arbeitet und auf die computerinterne Soundkarte zurückgreift.
Das Headset ist grau lackiert und wirkt, trotz hoher Flexibilität, solide und gut verarbeitet. Ein mattgummierter Spanngurt bildet den Kopfhörerbügel, der sich angenehm über die Haare schmiegt und dabei nicht zwirbelt. Die Ohrmuscheln am Gelenk passen sich dank biegbarer Aufhängung perfekt an den Kopf an. Der Tragekomfort des Headsets ist enorm. Das Siberia V3 Prism sitzt bequem und umschließt den Kopf vollständig. Der Spanngurt sorgt für eine genaue Passform bei jeder Kopfgröße – wobei der beste Sitz den mittelgroßen Köpfen zuteil wird. Hier liegt allerdings auch die Schwachstelle des Siberia V3 Prism: Ständiges Spannen und Entspannen werden dem Gurt zum Verhängnis. Er raut auf und unter Umständen lösen sich einige Klebestellen. Von einem 125 Euro Headset hätte man mehr Haltbarkeit auch an den kritischen Stellen erwarten können.
Nichtsdestotrotz ist der Look des Siberia V3 Prism ausgefallen und besticht vor allem durch die kreisförmig punktierten Ohrmuschelkappen, die im gesamten RGB-Spektrum leuchten können. Dafür braucht es jedoch ersteinmal die entprechende Software.
Technik und Komfort
Die SteelEnginge 3 ist umfangreich und intuitiv. Alle SteelSeries Produkte werden in diesem einen Treiber verwaltet. Man spart sich also entsprechendes Treiberchaos und etwaige Softwareleichen, die die Rechner-Geschwindigkeit runterziehen. Wer ein ganzes SteelSeries Set hat, profitiert hier enorm.
Die Enginge ist benutzerfreundlich gestaltet und kann zielstrebig bedient werden. Wir stören uns allerdings daran, dass eine Vorgängerversion unter dem Vorgängerheadset mehr Konfigurationsmöglichkeiten geboten hat. Unter anderem lässt sich das Mikrofon nicht mehr so detailiert kalibrieren, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Das Mikrofon selbst ist kein Wunderwerk und wir hätten gerne softwareseitig nachgebessert. Der Ton wirkt etwas matt, dafür aber sauber und gleichmäßig. Hier liegt das Siberia V3 Prism im Preisklassendurchschnitt. Das Mikrofon ist bieg- und aus der linken Ohrmuschel herausziehbar. Das Muten übernimmt ein Schiebeschalter an der hinteren linken Ohrmuschel. Der Griff dorthin will gelernt sein, wirkt nach einiger Zeit aber lässig und professionell.
Das Vorgänger-Headset kam noch mit einem eigenen Lautstärkeregler am Kabel. Dieser fehlt bei dem Siberia V3 Prism. Die Lautstärke wird nur über die Software geregelt. Dafür sind die Lichteffekte des V3 Prism sehenswert. Wir können entweder eine beliebige Farbe konstant leuchten lassen, oder aus vorgegebenen Farbverläufen wählen. Dabei ist es leider nicht möglich, seine eigenen Verläufe zu bestimmen – obwohl diese Restriktion unsinnig erscheint.
Praktische Anwendung
Der wirklich große Vorteil des Siberia V3 Prism ist sein unschlagbarer Tragekomfort. Auch über längste Gaming-Sessions hinweg entstehen weder Schweiß, noch Hitze oder Druck an den Ohren. Die Ohrmuscheln leisten eine tollen Isolation und schirmen Umgebungsgeräusche fast vollständig ab. Nichts durchdringt dieses Polster. Aus diesem Grund kann viel relativer Wumms mit wenig absoluter Lautstärke erzeugt werden. Das ist gut für Hammer, Amboss, Steigbügel und sorgt für bewussteren Umgang mit den Dezibel. Das Siberia V3 Prism ist ein Stereo-Headset und im Ton besonders tiefen- und höhenlastig. Die Mitten sind etwas schwach und sollten dringendst mit dem Equalizer der SteelEnginge 3 hochgeschraubt werden. In der Standardeinstellung eignet sich das Headset also nicht zum ausgewogenen Hören von Musik, dafür aber für die Ortung von Gegnern in Videospielen und gesprochener Sprache in Filmen. Zwar kann man mit dem Equalizer hier nachbessern, ein Headset für 125 Euro sollte allerdings schon von Haus aus die korrekte Konfiguration mit sich bringen.
Fazit
Das Siberia V3 Prism bietet guten Sound, tolle Features und einen unschlagbaren Sitz. Letzterer hebt das Headset deutlich von der Konkurrenz ab. Leider leidet der Spanngurt unter alltäglicher Benutzung, weshalb das Headset zumindest optisch relativ schnell abbaut. Für einen stolzen Preis von immerhin 125 Euro sollte die Qualität der Verarbeitung hier besser stimmen. Auch die gegebene Tonqualität wird dem Preis nur bedingt gerecht. Alles in allem hat SteelSeries aber ein gutes Headset gebaut, das nur ein wenig zu teuer ist.
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