Kleiner Preis, Bomben Bilder, Lauter Lüfter: Der BenQ TH681. 3D für’s Daheim soll der nächste große Durchbruch sein. Die PlayStation 4 ist endlich 3D-fähig und ersetzt nun für viele die Anschaffung eines 3D-Blu-Ray-Players. Auch 3D-Games werden populär. Grund genug für uns, dass wir den 3D-Beamer TH682 aus dem Hause BenQ einmal genauer unter die Lupe nehmen und auf seine Gaming-Tauglichkeit zu testen.

Erster Eindruck

Der Aufbau des BenQ TH682ST ist denkbar einfach: Karton öffnen, Beamer aufstellen, HDMI-Kabel rein, Anschalten und es ist vollbracht. Für seine Preisklasse liest sich das technische Datenblatt beeindruckend. Die hochwertige Verarbeitung des Beamers lässt auf keine Mängel schließen.

Der TH682 sieht sich selbst als Full-HD-3D Kurzdistanzprojektor. Full-HD und 3D erklären sich von selbst. Kurzdistanzprojektor bedeutet, dass der Beamer bereits ab einem Abstand von nur 1,5 Metern eine Bilddiagonale von 98 Zoll, also 250cm, erzeugt.

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3000 erreichte Ansilumen machen den Beamer sogar für Tageslichteinsätze tauglich. So kann man selbst bei nicht komplett abgedunkelten Räumen voll auf seine Kosten kommen. Bei dieser Lichtleistung wird immernoch ein Kontrast von 10.000 zu 1 erreicht. Der gemessene Schwarzwert ist mit 1,12 Lumen ein wenig verbesserungswürdig, in dieser Preisklasse aber nicht unüblich. Der BenQ arbeitet mit sehr hoher Geschwindigkeit, wodurch Nachleuchten und Nachziehen von Bildern verhindert wird. Hierdruch ist er auch sehr gut für die 3D-Projektionen geeignet. Wie sich das aufs Gaming auswirkt, lest ihr auf Seite 3.

Der TH682 gehört zur Klasse der DLP-Projektoren. DLP-Projektoren eignen sich in der Regel besser als beispielsweise LCD-Projektoren für’s Zocken. Technisch bedingt ist das Einbrennen des Bildes (Videospielinterface) absolut unwahrscheinlich. Ein tieferes Schwarz bedeutet höheren Kontrast. Die Staubempfindlichkeit ist geringer und die Pixelstruktur nicht so stark ausgeprägt.

Technik und Komfort

Die 3D-Wiedergabe funktioniert über Shutterbrillen mit einer Bildwiederholungsrate von 144 Hz. Ghosting tritt ebensowenig auf wie die berüchtigten 3D-Kopfschmerzen. Außerdem entsteht kein sichtbarer Rotblitz bei der Verwendung des 3D-Modus. Während andere Beamer den Rotblitz mit Hilfe der 3D-Brillen herausfiltern müssen, ist dieser hier nichteinmal mit dem bloßen Auge wahrnehmbar. Praktisch ist die Funktion zum schnellen Abkühlen. Sie ermöglicht nach ausgedehntem Beamervergnügen ein entspanntes zu Bett-Schlurfen, ohne lange Lüftungszeiten. Für ein gutes Bild, muss der TH682 akkurat ausgerichtet werden, sonst kommt es insbesondere an den äußeren Bildbereichen zu unscharfen Feldern. Es gibt nämlich keine Lens-Shift-Korrektur. Diese ermöglicht einen Versatzausgleich des Beamers zur optischen Achse. Der TH682 kommt allerdings mit klassischer Bildkorrektur. Die internen Lautsprecher sind brauchbar, für ein ordentliches Film- oder Gamingerlebnis aber nicht empfehlenswert. Für Präsentationen oder kleinere Anwendungen eignen sie sich jedoch hervorragend. Gallery_PJT_th682st_06image

Die Lampe soll 4000 Stunden halten. Im „Smart Eco Modus“ sollen allerdings schon etwa 8000 Stunden drin sein. Da ein Gaming-Beamer wohl wesentlich öfter als ein Beamer zu Heimkinozwecken, kommt hier einmal eine Milchmädchenrechnung:

Bei drei Stunden Beamer-Gaming am Tag, wird die 4000 Stunden-Lampe ganze 4 Jahre durchhalten. Die auf den ganzen Beamer bezogene Garantie hält sich 24 Monate. Die gute Verarbeitung lässt hier jedoch sehr wenig Haltbarkeitszweifel aufkommen. Bezüglich der Farbtreue liegt der Beamer im Mittelfeld. Leider gibt es hier wenig Einstellungsmöglichkeiten zur Feinjustierung der Farbwiedergabe. Das Bild ist etwas in den rotgelben Farbraum verschoben, wogegen man mit dem nativen Farbmanagement nur schwer ankommt. Mit dem vorgeschalteten Gerät, etwa der PS4 oder einem modernen Reciever, kann da jedoch gegengesteuert werden.

Der BenQ ist bei seinen Zuspielern(Reciever u.ä.) etwas wählerisch. Über etwaige Kompatibilitätsprobleme sollte man sich informieren.

Praktische Anwendung

Ob Single- oder Multiplayer: Zocken auf Leinwand macht einfach Spaß und die 3D-Effekte sind beeindruckend. Dank der tollen Reaktionszeiten nimmt der Beamer einem herkömmlichen Monitor oder Fernseher nur wenig und auch kompetitives Gaming auf hohem Niveau wird möglich. Es treten keine starken Verzögerungen oder Input-Lags auf. Der Lüfter ist leider sehr laut, weshalb der Beamer in einiger Entfernung zum Spieler installiert werden sollte. Dazu muss man allerdings sagen, dass wesentlich leisere Beamer für einen deutlich höheren Preis verkauft werden. Trotzdem hört man den Beamer vor allem in ruhigen Passagen deutlich lüften. Bei der Call of Duty Action fällt das also weniger auf als bei Liebeskomödien. Bei aktivierter 3D-Funktion dreht der TH682 zusätzlich noch etwas auf. 32dB werden im Normal- und 28dB im ECO-Modus fabriziert. Desweiteren gibt es ein Problem mit dem eingebauten Höhenmodus, der den Lüfter nocheinmal lauter werden lässt, wenn er unter der Decke montiert wird. Gallery_PJT_th682st_08image

Leider fallen auch bei diesem Beamer Regenbogeneffekte (RBEs) an. Im 2D Betrieb können diese erkennbar sein, während die 3D Funktionen allerdings zum großen Teil von Regenbögen verschont bleiben. Wer diesen Beamer also besonders aufgrund der ausgefeilten 3D Technik nutzen will, sollte hier keine Bedenken haben. Für die 3D Funktionen wird wie üblich mindetens ein HDMI-Anschluss Version 1.4 benötigt.

Bei der Installation sollte die Auszeichnung Kurzdistanz beachtet werden. Das Bild ist nur im kleinen Rahmen runterskalierbar, weshalb der Beamer nicht zu weit von der betreffenden Leinwand installiert werden sollte. Ansonsten ist das projezierte Bild zwar immernoch kristallklar, aber wesentlich zu groß.  Also: Entfernungen messen! Kleines Bonbon: Der Beamer kommt in einer schicken Tasche mit wirklich sehr interessantem Reisverschluss. Der sichere Transport ist auf jeden Fall gewährleistet.

Fazit

Der BenQ TH682 ist nicht ausdrücklich ein Gaming-Beamer, eignet sich aber hervorragend für diese Zwecke. Die DLP-Architektur schafft vernünftige Vorraussetzungen. In der Reaktionszeit steht der Beamer modernen Monitoren nur so wenig nach, dass es unerheblich ist.

Regenbogeneffekte sind nicht ausgeprägt, aber in manchen Szenen bemerkbar. Auch die Lautstärke des Beamers kann stören. Es gibt Beamer mit ähnlich guter Bildleistung, die diese
Mängel nicht haben, aber auch in einer höheren Preiskategorie vorzufinden sind.

In seiner Preisklasse macht der BenQ TH682ST alles richtig und ist auch Dank der beeindruckenden 3D-Funktionen wirklich empfehlenswert.

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